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HH •^^4 - Brasiliana USP

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— 135 —<br />

quadrangulare, Baccharis microphylla und Senecio spinosus, bilden die<br />

Hauptbestandteile der Pflanzendecke. Etwas reicher als die Vegetation,<br />

aber gleichfalls eher artenarm und innerhalb der Arten teilweise individuenreich,<br />

tritt die Fauna auf. Sie entspricht mehr oder minder der Fauna<br />

der peruanischen Puna. Pumas (Felis concolor) schleichen durch die<br />

Schluchten, Rudel von Vicuiias ziehen über die Hochsteppe, zahlreiche<br />

Viscachas (Lagidium) durchwühlen den Boden, die zwei Arten von Chinchillas<br />

1 ) klettern zwischen den Felswänden, Meerschweinchen (Cavia boliviensis)<br />

treiben sich auf den Höhen herum 2 ), stumpfsinnige, weißbehaarte<br />

Gürteltiere (Dasypus vellerosus) scharren sich zu Hunderten Höhlen in die<br />

Erdabhänge. Braun und gelbe Finken 3 ) kommen aus den argentinischen<br />

Pampas bis auf die Puna herauf, Baumhacker*) und Spechte 5 ) suchen<br />

mühsam die spärliche Nahrung, Tauben fallen im Gebüsch ein 6 ) und<br />

Raubvögel 7 ) äugen nach Beute. Über die Hochsteppe laufen paarweise<br />

glänzend gefiederte Regenpfeifer (Ptiloscelis resplendens) und die<br />

Punagewässer beleben Flamingos, allerhand Reiher, Enten und Möwen.<br />

Einzelne Eidechsen 8 ) wärmen sich an der Sonne, Frösche und Kröten 9 )<br />

hüpfen feuchten Verstecken zu, kaum ein paar unansehnliche Blatthornkäfer<br />

10 ) drücken sich zwischen den niederen Pflanzen der Erde<br />

an. In den fließenden und stehenden Gewässern schwimmen kleine<br />

Welse 11 ) und ziemlich viel Arten größerer und kleinerer Zahnkarpfen<br />

(Orestias), halten sich winzige Crustaceen auf und kriechen Tellerschnecken,<br />

Erbsenmuscheln 12 ) und andere Mollusken auf dem Grunde<br />

umher. So verschiedenartig und reichhaltig die Punafauna auch zu sein<br />

scheint, sie verteilt sich in Wirklichkeit über große Strecken und die<br />

bolivianische Hochebene hinterläßt den Eindruck, nicht nur an Pflanzen,<br />

sondern auch an Thierleben sehr arm zu sein.<br />

Im Osten der breiten, welligen Hochsteppe erhebt sich die Ostkordillere,<br />

deren höchste Kette, die Cordillera de la Paz, wir schon<br />

J ) Chinchilla laniger Molina und Chinchilla brevicaudata Waterh.<br />

2 ) Crequi Montfort et Senechal de la Grange: Rapport sur une mission scientifique etc.<br />

(Nouvelles Archives des missions scientifiques XII, p. 96 et s.). — Trouessart: Catalogus<br />

Mammalium I, p. 627ff. — Oldfield Thomas: On Mammals from Bolivia (Ann. of Nat. Hist<br />

IX, p. 22).<br />

3 ) Pseudochloris lutea d'Orb. et Lafr.<br />

4 ) Cinclodes rivularis Cab.<br />

5 ) Colaptes rupicola d'Orb.<br />

*) Gymnopelia erythrothorax Meyen etc.<br />

*) Sarcoramphus gryphus L., Buteo erythronotus King etc.<br />

B ) Liolaemus bibronü Gray etc.<br />

9 ) Paludicola bibronü Tschud. und Bufo spinulosus Wiegm.<br />

10 ) Canthon rugosus Blanch.<br />

") Pygidium dispar Tschud. und P. rivulatufltC. V.<br />

12 ) Planorbis bolivianus Phil., Pisidium boliviense Sturany.

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