HH •^^4 - Brasiliana USP
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Schakalfüchse 1 ) und mindestens drei Feliden-Arten s ). Reich vertreten<br />
sind in Chile die Nagetiere. Hier im Norden sehen wir Chinchilla laniger<br />
und die nach Mittelchile sich hineinziehenden Viscachas (Lagidium peruanum),<br />
erstere mehr in den tieferen Lagen, letztere in den Hochanden<br />
bis über 4000 m Seehöhe. Bodenzerwühlende Trugratten (Octodöntidae)<br />
und verschiedene Mäusearten kommen vom Norden bis zum äußersten<br />
Süden vor, einige im Hochgebirge, andere an der Küste. Unter diesen<br />
Mäusen gibt es auch einen auf Bäumen nistenden Oryzomys. Die Vicunas,<br />
die uns seit Ecuador getreulich begleitet hatten, verlassen uns, wenn wir<br />
die mittleren Gebiete des Landes betreten, die Guanacos hingegen finden<br />
sich durch ganz Chile hindurch bis nach dem Feuerland und sowohl in<br />
der Kordillere wie auf den Küstenebenen 8 ).<br />
Im Norden Chiles sind in der Vogelfauna unter den Raubvögeln<br />
vor allem der andenbewohnende Kondor und zwei Rabengeier 4 ) zu bemerken,<br />
von welchen übrigens der erstere bis zur Magalhäesstraße vorkommt,<br />
die letzteren südwärts bis zu 42° bzw. 52 ° s. Br. zu sehen sind.<br />
Außer diesem Raubzeug seien aus der artenreichen Vogelwelt Nordchiles<br />
nur noch genannt eine Drossel (Merula fuscatra), welche zu den häufigsten<br />
Vögeln des Landes gehört und auch in ganz Mittelchile heimisch ist, einige<br />
Kolibris, wie die in den Anden lebenden Oreotrochilus leucopleurus und<br />
Patagona gigas, schließlich ein paar Tauben 5 ), deren Verbreitungsgebiet<br />
gleich dem der genannten Kolibris sich ebenfalls auf das mittlere Chile<br />
erstreckt. An Eidechsen gibt es Geckoniden, Iguaniden und Teiden in<br />
den trockenen Küstenstrichen, Iguaniden außerdem in den Anden bis<br />
zu einer Höhe von mehr als 3000 m. Auch eine Natter (Tachymenis<br />
peruviana) wird aus Nordchile angeführt. An Insekten finden sich<br />
in der Wüste vor allem Orthopteren und Hemipteren; namentlich eine<br />
Wanzenart (Conorrhinus infestans) ist in Atacama häufig. In den nicht<br />
so vegetationsarmen Strichen Nordchiles gesellen sich zu diesen Kerbtieren<br />
noch manche andere, wie verschiedene Hymenopteren, Dipteren<br />
und Pseudoneuropten. Schmetterlinge gehen in der Westkordillere hoch<br />
hinauf. Am Meeresufer endlich wimmelt es von Crustaceen 6 ).<br />
x<br />
) Canis magellanicus Gray., C. azarea Wied., C. griseus Gray. var. gracilis Burm.<br />
2<br />
) Felis concolor L., F. colocolo Molina usw.<br />
3<br />
) Gay: Historia fisicay polilica de Chile. Zoologia I, p. 33—156. — Trouessart: Catalogus<br />
Mammalium I, II und Suppl. — Matschie: Sitzungsberichte Gesellsch. Naturfreunde Berlin 1894,<br />
S. 58 fr. — Poeppig und Froriep: Notizen aus der Natur- und Heilkunde XXIII, S. 278. — Darapsky<br />
I. c, S. 58, in ff. — Philippi und Petermann: Die sogenannte Wüste Atacama (Peterm.<br />
Geograph. Mitteil. 1856, S. 56). — Philippi: Reise durch die Wüste Atacama, S. 157 fr. —<br />
Tschudi: Reise durch Südamerika V, S. 54.<br />
4 ) Catharistes atratus Bartr. und Oenops aiira L.<br />
8 ) Zenaida auriculata Des Murs und Metropelia melanoptera Mol.<br />
6 ) Gay: Historia etc. Zoologia I, p. 197 y s., 331, 380 y s. II, p. 17 y s., 7.9. III, IV,