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HH •^^4 - Brasiliana USP

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— 103 —<br />

Hintergrund. Die am Flusse gleichen Namens erbaute Distrikthauptstadt<br />

Chala befindet sich mehr landeinwärts in 218 m Seehöhe. Im Hafen<br />

von Chala ist es schlimm landen; der Hafendamm wurde vor längerer<br />

Zeit zerstört, die Dünung ist stark und schwarze Klippen, über welche<br />

die Wogen in mächtiger Brandung hinweggehen, starren vor dem Strande<br />

gefahrdrohend empor. Es wurden große Corvinas, d. h. Umberfische<br />

(Sciaena spec.?), an Bord gebracht. Auch hier wieder hielten Scharben<br />

mit schwärzlichem Rücken, graubraunem Vorderhals und ebenso gefärbter<br />

Brust 1 ) den Dollbord einer der großen, vor Anker reitenden Lanchas<br />

besetzt. Über den Wellen trieben sich, wie in Tambo de Mora, auf<br />

dreierlei Art gefiederte Möwen kreischend und beutehu^grig umher.<br />

Es waren, außer alten und jungen Larus dominicanus, braune Möwen<br />

mit schwarzem Kopf und etwas helleren braunen Flügeln, zweifellos<br />

irgendwelche Raubmöwen 2 ). Das Wetter war diesen ganzen Tag<br />

weit windiger und kühler als tags zuvor. Wir maßen am Nachmittag<br />

kaum 17 ° C. Abends rang sich, zum erstenmal seit wir an Bord der<br />

„Loa" waren, der Mond aus den Nebelmassen heraus.<br />

In der Nacht vom 25. zum 26. September und auch noch den<br />

Morgen des 26. rollte unser Dampfer empfindlich. Wir befanden uns<br />

auf der Weiterfahrt nach Mollendo. Des Morgens hatte der Wind abgeflaut<br />

und die Temperatur war gestiegen. Die „Loa" hielt den Kurs<br />

unter Land. In warmrötliche Tinten getaucht, hob sich die Küste senkrecht<br />

aus dem Wasser empor und stieg dann sanft landeinwärts an.<br />

Hier stößt Gestein des archäischen Zeitalters zum Meere vor. Auf dem<br />

dunkleren Felsenuntergrund lag überall eine grellweiße Sandschicht gebreitet,<br />

so daß die Küste wie mit Schnee bedeckt erschien. 3 ) Je weiter<br />

wir nach Südosten vorwärts kamen, desto wilder wurde der Küstensaum.<br />

Schwarze Klippen mit weißer Guanodecke lagerten der Steilküste vor.<br />

Die Punta de Cornejo war schon hinter uns geblieben und der Dampfer<br />

näherte sich Mollendo. Ein Flug Pelikane zog vorbei, wieder ein Vogel<br />

') Wohl Phalacrocorax vigua Vieill. juv.<br />

2 ) Stercorarius pomatorhinus Sei. (?) -- Da ich in meinen Reisenotizen nicht bemerkt<br />

habe, daß diese Möwen ganz braun waren, werden es kaum Megalestris chilensis Saund. gewesen<br />

sein. Sollte aber S. pomatorhynchus nicht südlicher als Callao oder nicht so früh in der Jahres­<br />

zeit in diesen Gegenden vorkommen, so müssen es doch wohl M. chilensis gewesen sein.<br />

3 ) United States Hydrographie Office Nr. 89: The West Coast of South-America (p. 249<br />

und 250) spricht von weißer Asche, welche in dieser Gegend am Fuß der Hügel und der<br />

Klippen auflagert. Es ist unerfindlich, was unter dieser Asche zu verstehen sein soll. — Bur-<br />

raeister (Reisen durch die La Plata-Staaten usw., II, 324) erwähnt hier eine weiße Sandebene.<br />

Raimondi (El Peru IV, p. 51) berichtet von Kaolin, welches nördlich von Puerto de Islay an<br />

der Küste gefunden wird, doch scheint es nicht obenauf zu liegen. Guano dürfte hier wohl aus­<br />

geschlossen sein, da Tschudi (die Guanolager an der peruanischen Küste [Denkschrift. Kaiserl.<br />

Akad. Wiss. Mathem.-Naturwiss. Klasse II, S. 7]) sagt, daß über Guanolager zwischen Pisco<br />

und Islay nichts bekannt ist und nur die kleinen Inseln bei Islay Guaneras besitzen.

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