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HH •^^4 - Brasiliana USP

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— 37 —<br />

befindlichen Gebäude mit purpurrot bemalten Wänden 1 ). In einem<br />

weiten Umkreis, soweit das Auge reichte, reihte sich Ruine an Ruine,<br />

schlössen sich Mauern an Mauern, viele hoch aus der Erde herausragend<br />

und viele mit glatt verputzten Wänden. Es waren die Reste<br />

einer untergegangenen Welt, die man von da oben mit einem Blick<br />

umfaßte, die beredten Zeugen einer vernichteten Kultur, von der uns<br />

außerdem Bronze-, Silber- und Goldobjekte, prächtige Webereien und<br />

zahllose, kunstvolle Thongefäße das Nähere erzählen 2 ). Neues Leben<br />

sproßte auf den Ruinen. Gelbblühende Mimosen 8 ) deckten den Boden,<br />

Malvengewächse mit großen gelben Blumen 4 ) schmiegten sich an das<br />

Gemäuer, dornige Büsche 6 ) sperrten an vielen Stellen den Pfad. Flinke<br />

Eidechsen huschten in Menge zwischen den Trümmerhaufen, große,<br />

mit rotgefärbtem Kopf und grünem Körper 8 ) und andere, gelbgraue,<br />

schwarz gezeichnete, welche über und über mit gekielten Schuppen bedeckt<br />

waren und einen Rückenkamm aus stark zugespitzten Schuppen<br />

hatten 7 ). Langschwänzige, mittelgroße Vögel mit weiß und graubraungebändertem<br />

Gefieder 8 ) flogen im Gesträuch und kleine mit sperlingähnlichem<br />

Federkleid 9 ) suchten nach Nahrung umher. Diese sämtlichen<br />

Tiere wurden zur Strecke gebracht und einzelne Pflanzen gesammelt.<br />

Reicher an naturwissenschaftlicher, denn an archäologischer Ausbeute<br />

verließen wir die Ruinenstätte von Chanchan.<br />

Auf dem Rückweg zeig-te sich uns ein hübscher Blick auf das flach<br />

hingestreckte Trujillo mit seinen Türmen und farbigen Kuppeln und<br />

seinem nah an ihn herangerückten, großartigen Gebirgshintergrund. In<br />

Trujillo erwarben wir noch einige altindianische Thongefäße aus Chanchan 10 )<br />

und traten um 4% Uhr die Eisenbahnrückfahrt nach Salaverry an. Diese<br />

J ) Rivero y Tschudi: Antigüedades Peruanas, p. 266 y s. — Squier 1. c, p. 163 sq. —<br />

Middendorf 1. c. II, S. 371fr.<br />

*) Rivero y Tschudi 1. c, p. 270 y s. — Squier 1. c, p. 170 sq., 206 sq. — Seier:<br />

Peruanische Altertümer Tafel 18ff. — Middendorf I. c. II, S. 389fr. — Uhle: Bericht über die<br />

Ergebnisse usw. (Internationaler Amerikanisten-Kongreß 1904, S. 572). — Uhle: Ancient South-<br />

American Civilization (Harpers Monthly Magazine 1903 II, p. 785).<br />

3 ) Mimosa albida Humb. et Bonpl. (?). — Standort, Habitus usw. lassen auf M. albida<br />

schließen, nur die Blütenfarbe stimmt nicht auf die in Kunth (Mimoses, p. 4) von M. albida<br />

als rosa angegebene. Es ist zu vermuten, daß mich die gelbe Farbe der Staubbeutel die rosa<br />

Farbe der Staubfäden übersehen ließ und in mir überhaupt den Eindruck hervorrief, daß die<br />

von mir gesehenen Mimosa gelbblühend seien.<br />

4 ) Gossypium religiosum L.<br />

B ) Acacia aroma Gill.<br />

') Cnemidophorus centropyx Steind.<br />

7 ) TYopidurus occipitalis (Pet.) Blgr.<br />

8 ) Campylorhynchus fasciatus Sws.<br />

9 ) Myiopatis tumbezana Tacz.<br />

10 ) Siehe genauere Beschreibung Anhang: In Peru etc. I. Tongefäße aus Chanchan.

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