HH •^^4 - Brasiliana USP
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außer Cereen und hochgewachsenem Grase, sogar noch 3,5 m hohe Bäume<br />
Auch Tiere kommen hier oben nobh vor, einige Nager, wie z. B. Hasenmäuse<br />
(Lagidium), ferner ein paar Käfer und verschiedene andere Insekten 3 ).<br />
Das östlich an die Westkordillere anstoßende interandine Gebiet<br />
ist, man kann sagen, eine einzige, riesige Hochsteppe, welche sich bei<br />
einer Länge von mindestens 890 km und einer mittleren Breite von<br />
n8,7 2 ) km vom Titicacasee bis ungefähr zur Südgrenze des Landes erstreckt<br />
und einen Flächeninhalt von rund 106000 qkm hat. Dieses von<br />
einigen Bergketten durchzogene und vereinzelten hohen Bergen besetzte<br />
Hochland hat eine mittlere Seehöhe von 3800—3900 m und liegt somit<br />
ausschließlich in der Punaregion. Es setzt sich größtenteils aus devonischen<br />
und aus permischen und permokarbonischen, von diluvialem Löß überdeckten<br />
Ablagerungen zusammen 8 ). Auf diesem Hochland, welches den Namen<br />
Hochebene von Bolivien führt, befinden sich die schon früher besprochenen<br />
großen Seen und Sümpfe, das Südende des Titicacasees, die Laguna<br />
Pampa Aullagas und die Cienaga de Coipasa, ferner einige andere ausgedehnte<br />
Salzseen oder Salzpampas. Das Klima ist hier rauh, die Luft<br />
dünn und trocken. Wir begegnen Jahresisothermen von 8,7°, 9,4° und<br />
io° C. Im Winter, Juli, August, September, beobachtet man durchschnittlich<br />
morgens 8 Uhr Temperaturen von 2 bis 7,5° C, nachmittags<br />
2 Uhr solche von 12 bis 15 0 C, abends 10 Uhr solche von 4 bis 7 0 C. In<br />
der warmen Jahreszeit kann dasThermometer nachmittags bis auf 2 6° C<br />
hinaufgehen, in der kalten Jahreszeit morg-ens und abends auf — 1 bis<br />
— i8°C und mehr heruntersinken 4 ). Schneidende Winde, Stürme, meist<br />
nachmittägliche Gewitter, Regenschauer, Hagel und Schneefälle kennzeichnen<br />
das Klima der Puna. Die Vegetation ist dürftig und einförmig. Kein<br />
Baum erhebt sich auf dem weiten Plan. In Büscheln wachsendes Ichugras<br />
(Stipa Jarava), einzelne Polsterpflanzen, wie Verbena minima und Azorella<br />
glabra 5 ), endlich einige strauchförmige Kompositen, wie Lepidophyllum<br />
J<br />
) Berger: Die Besteigung des Vulkans Ollagua (Petermanns Geographische Mitteilungen 1891,<br />
S. 243, 244).<br />
*) Dieses sind die von Reck (Geographie und Statistik der Republik Bolivia [Petermanns<br />
Geographische Mitteilungen 1865, S. 287]) angegebenen Maße, die von ihm angeführten Leguas<br />
als die altspanischen zu 5572,7 m gerechnet. Sollte es sich um bolivianische Leguas handeln,<br />
welche nur 4237,29 m betragen, so ergeben sich weit geringere Zahlen, z. B. eine mittlere Breite<br />
von nur 90 km. — Vacano und Mattis (Bolivien, S. 35) führen hingegen eine mittlere Breite<br />
von 130 km an.<br />
3 ) Darabsky: Das Departement Taltal. S. 79. — Mission scientifique de Crequi<br />
Montfort et Senechal de la Grange. Courty: Exploration Geologique dans l'Amerique du Sud,<br />
p. 67 et s., 110 et s.<br />
4 ) Reck: Geographie und Statistik etc. (Peterm. Geograph. Mitteil. 1865, S. 294) und andere.<br />
B ) Weddell (Chloris Andina II, 191, 192) zieht die A. glabra Wedd. als var. ß zu A. dia-<br />
pensoides Asa Gray. Nach Kew Index (I, p. 257) sind sie als Arten geschieden und scheint<br />
A. diapensoides die peruanische, A. glabra die bolivianische Form zu sein.