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HH •^^4 - Brasiliana USP

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Kapitel VIII.<br />

Der Titicacasee.<br />

Lage von Puno. Colegio. Der Markt. Quechua und Colla. Chufio. Fischfauna des Titicacasees.<br />

Wasserkraut. Binsenkähne. Fahrt über den See. Größenverhältnisse und Lage des Sees.<br />

Wasservögel. Kulturen. Terrassenbauten. Cordillera real. Der Nudo de Apolobamba. Westufer.<br />

Indianischer Aberglaube. Insel Titicaca. Ruinen aus der Inkazeit. Insel Coati. Estrecho<br />

de Tiquina. Die Laguna de Huarina.<br />

Den folgenden Morgen, es war der 30. September, wanderten wir<br />

bei kalter, nur in der Sonne erträglicher Temperatur, schon nach<br />

6 Uhr früh wieder in die Stadt zurück. Wir wollten, da das Schiff erst<br />

um 8 Uhr auslaufen sollte, wenigstens einen Blick nach Puno hinein<br />

tun. Puno hat ca. 8000 Einwohner und liegt unter 15 ° 50' s. Br., somit,<br />

mathematisch betrachtet, noch tief innerhalb der Tropen. Da es<br />

jedoch eine Seehöhe von 3822 m hat, ahnt man daselbst nichts von<br />

tropischer Vegetation. Puno befindet sich auf scheinbar baumloser Hochsteppe,<br />

in entsetzlich öder Umgegend. Es lehnt sich an fast kahle, einförmige,<br />

rötlichgelbe Höhen, welche vom Titicacasee ab noch 400 m<br />

aufsteigen, und an deren Hängen aus der Ferne nicht zu unterscheidende<br />

Quenuas (Polylepis) emporkriechen. Kein Pflanzengrün belebt die tote<br />

Stadt mit ihren häßlichen, einstöckigen Häusern. Nur auf den Dächern<br />

ist Leben, da sitzen Sycalis luteiventris, Finken mit grellgelber Unterseite,<br />

und da schwatzen ganz grün gefiederte kleine Papageien (Bolborhynchus<br />

andicola) 1 ).<br />

Wir wanderten nach dem Colegio, einem Knabengymnasium, in<br />

dessen geräumigem Hofe sich ein zahmes Vicu&a herumtrieb. Es erschien<br />

der Rektor, ein naturwissenschaftlich vielseitig gebildeter Mann,<br />

dem wir manche Aufschlüsse über Fauna und Flora des Titicacahochlandes<br />

verdankten. Unter seiner Führung wurde die zoologische Sammlung<br />

des Institutes, das physikalische und chemische Kabinett inspiziert.<br />

Am interessantesten unter den naturwissenschaftlichen Objekten waren<br />

einige Trilobiten aus dem in der Umgegend Punos befindlichen Silur<br />

oder Devon.<br />

x ) Die Nachricht über das Vorkommen dieser zwei Vögelarten in Puno verdanken wir<br />

dem Rektor des dortigen Gymnasiums.

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