HH •^^4 - Brasiliana USP
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wird und sich bis 2900 m abwärts erstreckt. Hier ist das Klima, im<br />
Vergleich zu dem der Puna, schon angenehm warm. Indessen auf der<br />
Hochsteppe nur Gerste, Kartoffel, Quinöa (Chenopodium Quinoa) und<br />
dergleichen, ein kaltes Klima vertragende Kulturpflanzen fortkommen,<br />
gedeihen hier schon Weizen, Mais, Gemüse und Obst. Im Süden des<br />
Landes trifft auf diese Region bei etwa 3000 m die Höhengrenze des<br />
Baumwuchses. Die Regenzeit fällt in den Cabezeras de Valle wie auf<br />
der Puna in die Zeit von November bis März. Die nächste Region,<br />
welche die Bezeichnung Valle oder Medio Yunga führt, geht bis 1600 m<br />
Seehöhe herab. Hier zeigen sich Baumfarne, Palmen, Cinehonen,<br />
Bambusen; der Wald bietet manche Nutzhölzer, überall sieht^ man Cocapflanzungen,<br />
Weinbau wird getrieben, es gedeihen tropische Früchte 1 ).<br />
Das Klima ist warm und entspricht teilweise demjenigen Süditaliens;<br />
es gibt Jahresisothermen von 15,2 bis 17,9° C. Die Regenzeit beginnt<br />
schon im September oder Oktober, doch sind die Hauptregenmonate<br />
Dezember und Januar. Die folgende, unterste Höhenregion, welche als<br />
Yungas bezeichnet wird, erstreckt sich von 1600 m abwärts. Es wechseln<br />
hier dichter Urwald und Grasstrecken. Je weiter man hinuntersteigt,<br />
desto dichter wird der Wald. Hier gedeihen alle Kulturgewächse der<br />
Tropen, wie Zuckerrohr, Kaffee, Kakao u. a. m. Das Klima ist heiß<br />
und ungesund. Das ganze Jahr hindurch finden Niederschläg-e statt,<br />
doch die ausgesprochene Regenzeit beschränkt sich auf die Zeit von<br />
Oktober bis März. In den höheren Lagen kennt man Jahresisothermen<br />
von 18—20° C, in den tieferen solche von 23° C. Die Talgründe weisen<br />
Tagestemperaturen von 35 ° und Nachttemperaturen von 25 ° C auf 2 ). An<br />
die Yungas schließen sich nach Norden und Nordosten die äquatorialen<br />
Urwälder des Amazonasgebietes an, indessen im Südosten noch der<br />
Gran Chaco mit seinem Wechsel von Wald und Savannen hereinragt.<br />
Ost-Bolivien ist ein noch vielfach unbekanntes, von zahlreichen Flußläufen<br />
durchzogenes, von wilden Indianern durchstreiftes Tiefland. Sein gesamter<br />
Waldkomplex deckt eine Fläche von 500000 qkm 3 ). Die Fauna<br />
der tropischen Tief landwälder Nord- und Nordost-Boliviens entspricht in<br />
großen Zügen derjenigen, welche wir in Ost-Peru und Ost-Ecuador angetroffen<br />
haben. In den Chaco boliviano hingegen dringen Formen<br />
a ) Reck 1. c. (Petermanns usw. 1865, S. 293fr.). — Weddell: Voyage dans le Nord de<br />
la Bolivie, p. 336 et s., 518. — Moosbach: Streifzüge in den bolivianischen Anden (Globus LXXII,<br />
S. 30). — Hoek und Steinmann: Erläuterung zur Routenkarte der Expedition Steinmann, .Hoek,<br />
v. Bistram in den Anden von Bolivien 1903/04 (Petermanns Geograph. Mitt. 1906, S. 3ff., 25 fr.).<br />
— Matzenauer: Bolivia, S. 40. — Hettner: Reisen in den Anden von Peru und Bolivien (Verhandlungen<br />
d. Gesellsch. f. Erdkunde zu Berlin XVII, S. 524).<br />
*) Reclus: Nouvelle Geographie Universelle XVIII, p. 649,650. — Weddell: Voyage etc.,<br />
P-433) 5i8.Anm. 1.— Moosbach 1. c. (Globus LXXII, S. 28). — Bresson 1. c, p. 386 et.s.<br />
3 ) Moosbach I. c. (Globus LXXII, S. 30).