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HH •^^4 - Brasiliana USP

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— 258 -<br />

eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft. Da waren unsere Führer,<br />

unsere Träger, einige Leute aus Punta de las Vacas selbst, endlich der<br />

Besitzer der Bafios del Inca, dessen Verwalter uns hatte hungern lassen.<br />

Es wurde eifrig hin und her gesprochen, dies und jenes über den zurückgelegten<br />

Weg behauptet und uns von sogenannten Ortskundigen versichert,<br />

man könne den Aconcagua auf der ganzen Strecke auch nicht<br />

ein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Letzteres bewies uns, wie wenig<br />

orientiert die Leute sind, welche ihr ganzes Leben in diesen Gegenden<br />

verbringen. Zum Schlüsse war unser Begehen des Uspallatapasses zu<br />

so früher Jahreszeit Gesprächsthema geworden. Das Ausführen dieses<br />

Wagnisses durch Damen erwies sich als etwas hierzulande so Unerhörtes,<br />

daß einer der Anwesenden sich erbot einen Artikel darüber in irgendwelche<br />

chilenische oder argentinische Zeitung einzusenden. Doch wir<br />

dankten für diese Ehre, sehr zum Erstaunen des diensteifrigen Unbekannten.<br />

Den unserer Ankunft folgenden Tag, den 18. Oktober, mußten wir<br />

bis Abgang des Zuges i Uhr nachmittags in dem öden Punta de las<br />

Vacas verbleiben. Schnee lag noch rings auf den Höhen und es war<br />

empfindlich kalt. Kein Tierleben regte sich und folglich gab es nichts<br />

zu jagen, trotzdem hatten wir vollauf zu tun. Unser beschädigtes,<br />

zum Teil bis in die Tiefen durchnäßtes Reisegepäck mußte vollständig<br />

umgelegt und umgeordnet werden. Außerdem hatten wir eine peinliche<br />

Zollrevision zu bestehen. Da wir nun von dem stählenden, frohen Wagemut<br />

erzeugenden Naturleben leider Abschied nehmen sollten, um wieder<br />

in die beengenden Schranken unserer HyperZivilisation zurückzukehren,<br />

räumten wir nun auch mit den hierdurch zu Ballast werdenden Dingen<br />

auf. Es standen uns nur mehr Eisenbahn- and Seefahrten bevor, bei<br />

welchen für Verpflegung gesorgt war; so wurden die noch übrigen<br />

Konserven an den jungen Franzosen verschenkt. Auch das zum Töten<br />

der erbeuteten Tiere bestimmte Chloroform hatte ausgedient und wurde<br />

in dem nahen See unschädlich gemacht. Nachdem wir dem trefflichen<br />

Leiter unserer Hochtour und unseren übrigen Begleitern Lebewohl gesagt,<br />

entführte uns ein Zug der transandinen Bahn ostwärts, nach Mendoza.<br />

Die 142 km bis dahin wurden in sechs Stunden zurückgelegt. Die Bahn<br />

hält sich bis 20 km vor Mendoza längs des Ufers des gleichnamigen<br />

Flusses. Es ist derselbe Fluß, der unter dem Namen Rio de las Cuevas<br />

von Cuevas herabkommt und der, unmittelbar unterhalb Punta de las<br />

Vacas, nach Aufnahme des von links zuströmenden Rio de las Vacas<br />

den Namen de Rio Mendoza annimmt. Fluß und Bahn winden sich in<br />

wilder Schlucht durch den Osthang der Anden hindurch. Abwechselnd<br />

treten Glimmerschiefer, Granit und silurische Sedimente auf. Letztere<br />

bestehen am jäh abfallenden Flußufer eine Strecke weit aus Sandsteinen,

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