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HH •^^4 - Brasiliana USP

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Schizophylla) überzogen teils die Felsen, teils lagen sie losgerissen auf<br />

dem Sand. Alles lebte um uns. Reizend gezeichnete und gefärbte Kielschwänze<br />

(Tropidurus peruvianus) liefen über die Klippen oder sonnten<br />

sich unbeweglich an trockenen Stellen. Der Bodenfarbe angepaßte Sandkrabben<br />

1 ), welche den ganzen Sand durchlöchert und überall Gänge in<br />

denselben gegraben hatten, huschten so rasch von Loch zu Loch, daß<br />

um ihrer habhaft zu werden wir ihnen zu zweien den Weg verlegen<br />

mußten. Schalen von Hippa emerita lagen auf dem Strand, ebenso<br />

Schalen von Purpurschnecken, Oliven, Uferschnecken, Furchennäpfen,<br />

Trog-, Venus-, Miesmuscheln und vieler anderer Mollusken 2 ). Auch<br />

verschiedene Seeigel, Arbacia nigra und Strongylocentrotu* albus, hatte<br />

das Meer ausgeworfen, indessen blaßrote und gelbliche Seesterne (Stichaster<br />

aurantiacus) fest an die soeben trockengelegten Felsen angeheftet<br />

waren. All diese Echinodermen repräsentierten Arten, welche für die<br />

Stachelhäuterfauna des westlichen und südlichen Südamerika charakteristisch<br />

sind 3 ). Der Tierreichtum, der uns umgab, beschränkte sich nicht<br />

auf den Strand selbst, auch die Luft zu unseren Häupten war belebt.<br />

Zweierlei Arten Möwen schwebten ab und zu, solche mit durchschnittlich<br />

graubraunem Gefieder und weißgrauem Kopf (Larus modestus) und solche<br />

mit hellgrauen Flügeln und schwärzlichen Handschwingen (Larus serranus),<br />

von denen eine schon das Hochzeitskleid angelegt hatte. Leider<br />

gelang es nur eine der ersteren zur Strecke zu bringen.<br />

Früh 9 Uhr, an Bord, war es bei i8"C empfindlich kühl gewesen,<br />

jetzt an Land, bei unseren zoologischen Exkursionen, glühte die Sonne<br />

auf uns herab. Kein Lüftchen regte sich. Abends 8 Uhr maßen wir gleichfalls<br />

i8 ü C, wehte Landwind und ließ sich die Temperatur noch als warm<br />

empfinden. Den ganzen Abend gab es vollauf zu tun mit Abziehen der<br />

geschossenen Möwe und Etikettieren und Verpacken der gesammelten<br />

Eidechsen, Krebse, Mollusken und Echinodermen. Den folgenden Morgen<br />

sagten wir der öden, auf weite Strecken wüstenartigen peruanischen<br />

Küste, die wir fast ihrer ganzen Länge nach kennen gelernt hatten, auf<br />

immer Lebewohl.<br />

*) Ocypoda gaudichaudi M. Edw. et Lucas und Ocypoda urvillei M. Edw. juv. (?)<br />

2 ) Concholepas peruviana Lm., Oliva peruviana Lm., Littorina peruviana Lm., Patelloidea<br />

scutum Eschz., Patelloidea viridula Lm., Scurria zebrina Less., Scurria scurra Less., Acanthopleura<br />

echinatum Barnes, Siphonaria lessoni Blainv., Mactra ovalina Lm. juv. (?), Ceronia donacia Dh.,<br />

Petricola nivea Chemn., Mytilus angustanus Lm.<br />

3 ) Verrill: Notes on the Radiata etc. (Transactions of the Connecticut Academy of Arts<br />

and Sciences I, p. 293, 301, 334 sq.). — Agassiz: Revision of the Echini. (Memoirs of the<br />

Museum of comparative Zoölogy of the Harvard College III, p. 222, 231 sq., 402, 439.)

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