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HH •^^4 - Brasiliana USP

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— 5i —<br />

der alten peruanischen Gefäße durch Reliefs geschmückt; andere sind<br />

zoomorph oder anthropomorph oder zeigen Nachbildungen von Früchten.<br />

So hübsch, ja künstlerisch vollendet die geometrischen Muster sind,<br />

so roh ist oft die Darstellung von Tier- und namentlich von Menschengestalten.<br />

Übrigens gibt es unter letzterem auch einiges, das sich kühn<br />

neben die Erzeugnisse der archaischen Kunst Griechenlands stellen<br />

darf 1 ). Die Darstellungen von menschlichen Figuren sind, abgesehen<br />

von ihrem Kunstwert, mitunter insofern höchst interessant, als sie uns<br />

die Trachten und ganze Szenen aus dem Leben der alten Peruaner<br />

vorführen. So sahen wir unter anderem einen Krug, auf welchem in<br />

Relief ein Brückenbau, und ein zweites Gefäß, auf welchem ein Haus<br />

mit Treppe, Torwächter und einem von verschiedenen Personen besetzten<br />

Zimmer abgebildet war.<br />

Bemerkenswerter noch als die keramischen Objekte dünkten uns<br />

die gesehenen Webereien. Die alten<br />

Peruaner verfertigten Gewebe aus<br />

Baumwolle und aus der Wolle der<br />

verschiedenen Auchenia- Arten und<br />

schmückten sie mit Goldstoffstreifen<br />

und aufgenähten Gold- und Silberzieraten.<br />

Bald waren es feste, gobelinartige,<br />

bald schleier- und netzartige<br />

Stoffe. In diese, vielfach durch Feinheit<br />

und Vollendung hervorragenden<br />

, Altperuanischer goldener Kleiderzierat.<br />

Stoffe wurden die abwechslungs- Natüri. Grörse.<br />

reichsten Muster eingeWOben Und (Ethnographische Sammlung der Verfasserin.)<br />

eingestickt. Unter den Mustern findet man häufig Mäandermotive,<br />

sehr häufig stilisierte Tier- und Menschengestalten. Letztere beide<br />

arten im Ornament manchmal fast bis zur Unkenntlichkeit aus. Die<br />

Abbildungen von Menschen geben uns z. B. lehrreichen Aufschluß<br />

über die Verschiedenartigkeit des Kopfschmuckes, welcher zweifellos<br />

dem Rang des Trägers entsprach 2 ). Die teilweise noch ganz frischen,<br />

leuchtenden Farben der Stoffe, welche gut zusammengestimmt sind,<br />

bewegen sich oft in tiefem Rot: zu diesem gesellen sich mattes Gelb,<br />

gedämpftes Grün und Blau und andere feingetönte Farben. Aus den<br />

Geweben sind Gewänder gefertigt, vor allem Ponchos, welche ein noch<br />

heutzutage in Südamerika gebräuchliches Kleidungsstück repräsentieren.<br />

Ferner finden sich Tücher, Kopf binden (Llautu) zum Zurückhalten der<br />

Haare, Mützen und Taschen vor, letztere vorwiegend in der auch jetzt<br />

J ) Vergleiche: Seier 1. c, Tafel 19, 20 und 32. — Reiß und Stübel: Das Totenfeld etc.<br />

III, Tafel 101.<br />

2 ) Siehe auch Baessler: Altperuanische Kunst I, Tafel 17 -30, S. I, Tafel 34—36, S. 2.

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