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HH •^^4 - Brasiliana USP

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ii3<br />

Zeichnungen versehen. Aus indianischen Grabstätten stammender Silberschmuck<br />

ist gleichfalls vorhanden, ferner eine einem Grab entnommene<br />

Kalotte aus Holz (?), welcher unzählige Haarbüschel und Haarzöpfe aufgeklebt<br />

sind und deren Mitte ein Federbüschel entragt. Es ist dies<br />

zweifellos irgendein Häuptlingsschmuck gewesen. Von den jetzt lebenden<br />

wilden Indianerstämmen Perus, welche jenseits von Cuzco sitzen, enthält<br />

das Museum einen Federkopfputz, Bogen und Pfeile. Letztere weisen<br />

die bei fast allen südamerikanischen Indianerstämmen anzutreffenden<br />

Spitzenarten auf, nämlich Bambusmesserspitzen und mit Widerhaken<br />

versehene Holzspitzen. Eine von zivilisierten<br />

Quechua-Indianern Cuzcos verfertigte Tasche hat<br />

Muster eingewebt, die an Schönheit denjenigen<br />

nicht nachstehen, welche die alten Inkaperuaner<br />

in ihren hochentwickelten Textilarbeiten verwendeten.<br />

Somit ist, wie wir schon in Lima bemerkten,<br />

die vielbewunderte Kunstfertigkeit ihrer Vorfahren<br />

auf die jetzt lebenden Quechua übergegangen.<br />

Die zoologische Abteilung des Museums ist<br />

nicht reichlich bestellt, um so. besser ist es die<br />

mineralogische, welche einen Überblick über die<br />

verschiedenen Metallschätze Perus ermöglicht.<br />

Außer dem Museum besuchten wir die Privatsammlung<br />

eines Genuesen mit Namen Angelo Cavallero.<br />

Er besaß ethnographische Gegenstände<br />

und eine große Mineraliensammlung aus Bolivien.<br />

Unter den indianischen Objekten, von nicht näher<br />

bestimmter Herkunft fielen uns silbereingelegte<br />

schwarze Holzstäbe auf. Wir erwarben dort einen<br />

silbernen Topu, d. h. eine Gewandnadel, wie solche<br />

Topu.<br />

die Hochlandindianerinnen<br />

1<br />

Perus unc<br />

id<br />

-r-, .. .<br />

Boliviens<br />

(Indianische Gewandnadel)<br />

., „ „ ..,<br />

ZU1T1 Zusammenstecken ihres SChalfÖrmigeil Ober- (Von der */2 Verfasserin nat. Grofse. in Arequipa<br />

kleides benützen. Diese Nadel, welche angeblich aus ^ •><br />

einem alten Grabe stammt, ihren modernen Ursprung- aber nicht verleugnen<br />

kann, ist getrieben und graviert und ist in Form eines Löffels,<br />

hat somit, wie manche ihresgleichen, die Bestimmung sowohl als Gewandhalter<br />

wie als Eßinstrument zu dienen.<br />

Das Durchstöbern einiger Kürschnerläden verschaffte uns das Fell<br />

eines Schakalfuchses') und gewährte uns einen Einblick in einen der<br />

Hauptausfuhrartikel Arequipas. Außer Rauchwaren, wie Chinchillafelle,<br />

exportiert Arequipa auch Vicufia- und Alpakawolle, Chinarinde, Coca,<br />

] ) Canis (Cerdocyon) azarae Wied.<br />

Therese von Bayern: Aus dem westlichen Südamerika. II.

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