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HH •^^4 - Brasiliana USP

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— 2 93 —<br />

der Reede die Weiterfahrt nach einem bequemen Landeplatz und die Rückkehr<br />

von dort auf einem Küstendampfer mit geringem Tiefgang vorziehen }).<br />

Wieder, wie in all den bisher von uns angelaufenen Häfen der atlantischen<br />

Küste Südamerikas, lenkten wir unsere Schritte dem Markte zu.<br />

Hier wurden allerhand Fische und Krebse feilgeboten. Die' Leute verkauften<br />

zwei Arten Barsche 2 ), einen glänzend silberweißen, merkwürdig<br />

flach und eckig geformten Carangiden 3 ) und eine bis nach Westindien<br />

und Mexiko verbreitete Art von Meeräsche *)> ferner langschwänzige<br />

Decapoden 5 ) und prachtvoll buntgefärbte Bogen- und Viereckkrabben 6 ),<br />

zum Teil Spezies, die ich schon in Kolumbien, beziehungsweise Ecuador<br />

gesammelt hatte. An das Meeresufer und an Bord waren außerdem einige<br />

der gleichen Affenarten wie in Bahia 7 ) und allerhand Vögel zum kaufen<br />

.gebracht worden. Unter letzteren gab es, z. B. an Drosseln eine Sabjä<br />

da praia (Turdus rufiventer), an Tanagriden dunkelblaue und sattgelbe<br />

Organisten (Euphonia violacea) und die in allen Farben prangenden Calliste<br />

fastosa aus der Umgegend von Pernambuco, an Stärlingen schwarz<br />

und gelbe Trupiale, welche einige weiße Federchen an den Flügeln<br />

hatten 8 ), an Finken die gelben Canarios (Sycalis flaveola) und an<br />

Papageien die Chrysotis aestiva. Ferner wurden auch Häute der weitverbreiteten<br />

Boa constrictor und der Wasserriesenschlange 9 ) und ein<br />

drolliger jung-er Rüsselbär feilgeboten. Mit Krebsen, Fischen und lebenden<br />

Vögeln beladen kehrten wir an Bord zurück.<br />

Schon um n Uhr vormittags ging unser Dampfer wieder in See<br />

und bald war die brasilianische Küste unseren Blicken entschwunden.<br />

Der „Portugal" nahm nun den Kurs quer über den Atlantischen Ozean<br />

nach dem nordwestlichen Afrika, nach Senegambien zu. Die ca. 1730 Seemeilen,<br />

welche die Entfernung von Pernambuco nach Dakar beträgt,<br />

wurden in 5 Tagen zurückgelegt. Unser Dampfer lief auf der Überfahrt<br />

von Rio de Janeiro bis Lissabon pro Tag durchschnittlich 345,75 Seemeilen,<br />

somit per Stunde 14,4. Die drei ersten Tage unserer Durchquerung<br />

des Atlantic war etwas Seegang zu verzeichnen. Den 31. Oktober<br />

früh 8 Uhr, 21 Stunden, nachdem wir Pernambuco verlassen, wurde die<br />

Insel Fernando Noronha gesichtet. Diesen ganzen Tag und noch abends<br />

10 Uhr hielt sich die Temperatur auf 27° C. Auch den folgenden Tag<br />

J ) Therese von Bayern 1. c, S. 213.<br />

2 ) Centropomus parallelus Poey, Gerres brasilianus C. V.<br />

*) Selene vomer C. V.<br />

4 ) Mugil cürema C. V.<br />

5 ) Penaeus brasiliensis Latr.<br />

6 ) Neptunus diacanthus Latr. und Cardisoma guanhumi Latr.<br />

7 ) Chrysothrix sciurea L. und Hapale jacchus L. Siehe diesen Band weiter oben S. 291.<br />

8 ) Icterus jamacaii Gm.(?)<br />

9 ) Eunectcs murinus Wagl.

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