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HH •^^4 - Brasiliana USP

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— ^5 —<br />

pflegt'). Ferner fand ich ein Reh, das, der Größe nach, eine der im<br />

Küstenstrich Perus häufigen Mazama nemorivaga gewesen sein dürfte.<br />

Auch ausgezeichnete Indianertypen waren im Zwischendeck zu beobachten.<br />

Unter diesen zog vor allem eine Frau mit stark gekrümmtem Nasenrücken<br />

die Aufmerksamkeit auf sich.<br />

Nun zeigten sich an der wüstenartigen Sandküste hohe Bohrgerüste.<br />

Sie verrieten die Stellen, an welchen Bohrungen nach Erdölquellen<br />

ausgeführt worden waren. Von Tümbez südwärts findet sich in<br />

Küstennähe eine Erdölzone, die in guten Jahren Erdöl im Werte von<br />

12 Millionen Mk. liefert 2 ).<br />

Die Bohrtürme waren unseren Blicken schon läng-st entschwunden,<br />

als halb aus dem Wasser ein großes Waltier auftauchte, welches plump<br />

in die Fluten wieder zurückfiel. Es mag, seiner schwerfälligen Bewegung<br />

nach, eine Megaptera gewesen sein, eine Furchenwalgattung-,<br />

von welcher, nach Scammon 3 ), die Spezies Megaptera versabilis in<br />

diesen Meeren beobachtet worden ist. Wir passierten Punta Pariüa, den<br />

westlichsten Punkt des südamerikanischen Festlandes. Gegen Mittag frischte<br />

der Wind auf und die schaumgekrönten Wellen hoben und senkten sich<br />

in endlosen Reihen. Das Thermometer ging auf 17,5 ° C herab, auf eine<br />

unter ca. 5 ° s. Br. zu dieser Tageszeit kaum glaublich niedere Temperatur.<br />

Nach 2 Uhr lief unsere „Arequipa" in den Hafen von Payta ein.<br />

Payta, in welchem gerade ein englisches Kriegsschiff und ein englischer<br />

Frachtdampfer ankerten, wird in Peru, zu den erstklassigen Häfen des<br />

Landes gerechnet. Es ist der Hafen der 78 km von der Küste entfernten<br />

Departementshauptstadt Piura. Der Ort Payta ist eine Provinzhauptstadt;<br />

er zählt 2500 Einwohner und führt Baumwolle, Erdöl, Chinarinde,<br />

Häute und anderes aus. In Payta sind etwa 30 Deutsche niedergelassen;<br />

ca. 1 500000 Mk. an deutschem Kapital arbeiten in den zum Teil<br />

bedeutenden Handelshäusern des Distriktes Piura; auch Landgüter befinden<br />

sich in dieser Gegend in deutschen Händen 4 ). Payta liegt in einer trostlosen<br />

Sandwüste, vor einem mäßig hohen, fast senkrecht abstürzenden<br />

Tafelberg, dem Cerro de la Silla de Payta. Höhenzug wie Küstenstrich<br />

schimmern in blendendem Gelb. Man wird hier in Form und Farbe an<br />

die vegetationsentblößten, süditalischen und griechischen Küstenbilder<br />

erinnert. Die Stadt ist unschön und sieht verkommen aus. Sie besitzt<br />

zwei Holzkirchen. Die Wohngebäude sind größtenteils nur Bambus-<br />

x ) Cebus albifrons Humb. — Siehe weiter oben Band I, S. 297 und Anm. 3 daselbst, ferner<br />

S. 327. 2) Reclus: Nouvelle Geographie Universelle XVIII, p. 557 et s., 616 et s. — Midden­<br />

dorf: Peru II, S. 421fr.<br />

3 ) Scammon: Marine Mammals, p. 43.<br />

4 ) Wintzer: Die Deutschen im tropischen Amerika, S. 67.

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