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HH •^^4 - Brasiliana USP

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welche von senkrechten Rinnen durchfurcht und teilweise zu merkwürdigen,<br />

kegelförmigen Gebilden erodiert worden sind x ). Östlich folgt<br />

Quarzporphyr, der auf beiden Seiten des Rio de Mendoza dunkelbraune<br />

Felswände und mächtige Schutthalden bildet und sich gegen das<br />

Firmament zu in wundervollen, wildzerrissenen Zinnen und Zacken<br />

profiliert.<br />

Zur Jahreszeit, da wir vorüberfuhren, lag Schnee in allen Mulden<br />

und Runsen und auf dem weniger steilen Talgehänge. Wie oberhalb<br />

Punta de las Vacas deckte die Abdachungen eine spärliche Strauchvegetation<br />

und fehlte der Graswuchs.<br />

Nachdem wir fast zwei Stunden gefahren waren, traten die Bergkolosse<br />

zurück und das schluchtartige Tal des Mendozaflusses weitete<br />

sich plötzlich zu einer gebirgumschlossenen, vollständig flachen Ebene,<br />

welche mit Halbstrauchsteppe überkleidet war. Die Suaeda divaricata<br />

mit ihren merkwürdigen halbwalzigen Blättchen gesellte sich hier zu<br />

einem in dieser Gegend häufigen Senecio 2 ), welcher gleichfalls durch<br />

seine äußerst schmalen Blätter auffiel. Als krautförmige Pflanzen wuchsen<br />

neben diesen Halbsträuchern zwei Phacelia-Arten 3 ). Wir erreichten die<br />

inmitten dieser Pampa gelegene, 48 km von Punta de las Vacas entfernte<br />

Station Uspallata. In zerstreuten Büscheln wachsendes, schönes,<br />

windgewehtes Gras umgab das Stationsgebäude. Hier befanden wir<br />

uns nur mehr in 1800 m Seehöhe. Viel Holzprügel, welche auf Karren<br />

aufgeladen waren, warteten hier der Weiterbeförderung.<br />

Bald hatte unser Zug die mindestens 18 km breite Pampa de Uspallata<br />

gequert und nun vertiefte er sich neuerdings in das Gebirge.<br />

Letzteres, welches den Namen Sierra de Uspallata oder de Mendoza<br />

trägt, ist eine Vorkette der Hauptkordillere und zieht sich parallel zu<br />

dieser hin. Es besteht im wesentlichen aus Grauwacken und paläozoischen<br />

Tonschiefern, welchen im Westen und Osten mesozoische Sedimente anund<br />

aufgelagert sind*). Obwohl die Sierra de Uspallata nicht so viele<br />

reich mit Schnee bedeckten Riesenberge aufweist wie die Hauptkordillere,<br />

so präsentiert sie sich, wenigstens von der Bahn aus, immerhin<br />

als wildes, fast durchwegs felsiges, hohes Gebirge. Auf einzelnen<br />

Strecken scheinen Sandsteine aufzutreten. Mühsam windet sich die Bahn<br />

längs des Rio de Mendoza durch das schluchtartige Tal. Die Sträucher,<br />

J ) Stelzner (Beiträge zur Geologie der Argentinischen Republik, S. 53, 89 und 90) er­<br />

wähnt in dieser Gegend Quarzite, Grauwacke und metamorphische Schiefer.<br />

s ) Senecio hakeifolius Bert.(?) Das von mir hier gesammelte Exemplar läßt sich, infolge<br />

Mangels an Blüten, nicht mit voller Sicherheit bestimmen.<br />

3 ) Phacelia Cummingii De. und Phacelia (= Eutoca) lomarifolia-Phil. in sched. Letztere<br />

Pflanze wurde von Neger beschrieben in den Beiheften zum Botanischen Zentralblatt XIII Heft 1,<br />

S. 50, 80.<br />

4 ) Stelzner 1. c, S. 37 ff., 84.<br />

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