Synthese und Charakterisierung neuer Schwefel-Tripodliganden für ...
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KAPITEL 6 - Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick 105<br />
KAPITEL 6<br />
Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />
SAMs auf Goldoberflächen stellen ein intensiv untersuchtes Feld in den<br />
Naturwissenschaften dar. Aus dem Bereich der <strong>Schwefel</strong>-haltigen Adsorbatmoleküle<br />
haben in den letzten Jahren Thiole <strong>und</strong> Dialkylsulfide besondere Aufmerksamkeit<br />
erhalten. Sie zeichnen sich durch eine gr<strong>und</strong>legend unterschiedliche<br />
Wechselwirkung mit Goldoberflächen aus. Während Thiole kovalente Bindungen<br />
unter S-H-Bindungsspaltung ausbilden, entstehen SAMs aus Dialkylsulfiden durch<br />
korrdinative Wechselwirkungen des <strong>Schwefel</strong>s zur Goldoberfläche. Deren Stärke ist<br />
generell schwächer als die der kovalenten Bindungen, wodurch die Stabilität der<br />
ausgebildeten Filme herabgesetzt wird. Dieses Stabilitätsdefizit kann durch die<br />
Konstruktion mehrzähniger (Chelat)liganden ausgeglichen werden. Da die durch die<br />
Oberflächenadsorption entstehenden Monolagen auch als Art "Oberflächen-<br />
Komplexe" betrachtet werden können, kommt hier der Chelateffekt zum Tragen.<br />
Komplexe mit mehrzähnigen Liganden sind beständiger als solche mit<br />
vergleichbaren einzähnigen Liganden.<br />
Mehrzähnige Dialkylsulfid-Liganden, wie beispielesweise die in Kapitel 2<br />
beschriebenen zwei- bis vierzähnigen Liganden von Reinhoudt, können also durch<br />
einen Oberflächen-Chelateffekt die Stabilität der gebildeten Filme deutlich erhöhen.<br />
In dieser Arbeit ist es gelungen, zwei neue dreizähnige <strong>Schwefel</strong>-Liganden<br />
Phenyltris[(methylthio)methyl]silan 1 <strong>und</strong> Tris[(methylthio)methyl]silylbiphenyl 2 zu<br />
synthetisieren. Mit der tripodalen Architektur ihrer Ankergruppe, bestehend aus drei<br />
(Methylthio)methyl-Einheiten, ist die Vorstellung verb<strong>und</strong>en, die koordinative<br />
Wechselwirkung des sulfidischen <strong>Schwefel</strong>s <strong>und</strong> somit die Stabilität der Monolagen<br />
zu erhöhen. Mit dieser Voraussetzung <strong>und</strong> einer weiterhin bestehenden Fähigkeit zur<br />
Diffusion sollte es diesen Liganden möglich sein, nach Adsorption möglichst<br />
homogene Monolagen auszubilden.<br />
Die starren Phenyl- <strong>und</strong> Biphenyleinheiten sollen dabei durch die tripodale<br />
Molekülarchitektur in eine senkrechte Position zur Oberfläche gezwungen werden.