Synthese und Charakterisierung neuer Schwefel-Tripodliganden für ...
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16 Kenntnisstand - KAPITEL 2<br />
Dieser Zwei-Stufen-Mechanismus wurde durch SHG- 23 , XPS- 23 <strong>und</strong> NEXAFS 24 -<br />
Untersuchungen bestätigt. Beim Vergleich kurzer (n < 9) zu langen (n > 9)<br />
Alkylketten hat sich gezeigt, dass der zweite Schritt bei den kurzkettigen Thiolen<br />
deutlich rascher abläuft. Dies ist aus zwei Gründen leicht nachvollziehbar. Zum einen<br />
existieren im Vergleich zu langkettigen Thiolen deutlich verminderte intermolekulare<br />
van der Waals-Kräfte zwischen den Alkylketten, wodurch ihre Mobilität <strong>und</strong> damit die<br />
Geschwindigkeit ihres Ordnungsprozesses erhöht wird. Zum anderen besteht bei<br />
ihnen nicht das Problem, dass durch Abbiegen längerer Alkylketten Belegungsplätze<br />
der Substratoberfläche blockiert werden können.<br />
Beinhalten die Alkylketten gar sterisch anspruchsvolle Guppen, gehen die zwei<br />
Adsorptionsschritte ineinander über, da die vollständige Chemisorption des ersten<br />
Schrittes stark durch die Fehlordnung der bereits adsorbierten Alkylketten behindert<br />
wird. 25<br />
SAMs aus Alkanthiolen sind generell dadurch charakterisiert, dass aufgr<strong>und</strong> der<br />
starken <strong>Schwefel</strong>-Gold-Bindung eine zur maximalen Ordnung nötige Mobilität der<br />
Adsorbatmoleküle verhindert wird. Fehlordnungsstellen/-bereiche können jedoch<br />
teilweise durch eine Migration elektroneutraler Gold-Thiolat-Moleküle RS-Au<br />
ausheilen. STM-Studien haben gezeigt, dass diese Spezies von der Oberfläche<br />
desorbieren können. 26 Unter Wärmeeinwirkung (ca. 80-100 °C) können auch<br />
Alkanthiolate der Form RS - Au3 + die Oberfläche verlassen. 27 Ob die Alkanthiolate<br />
dabei die Mobilität der Oberflächenatome des Goldsubstrates erhöhen, ist nicht<br />
abschließend geklärt. Jedoch kann diese Migration als möglicher<br />
Heilungsmechanismus der Monolagen betrachtet werden.<br />
Für gewöhnlich bilden Alkanthiolate eine hexagonale Bedeckung auf Au(111)-<br />
Oberflächen (Abb. 2.6). 10 Mit einem Abstand der <strong>Schwefel</strong>atome untereinander von<br />
ungefähr 5 Å liegt dieser Abstand um ca. 0.4 Å über dem, der sich bei exakt<br />
senkrechter Ausrichtung der Alkylketten ausbilden würde. Dieser etwas größere<br />
Abstand ist damit zu erklären, dass sich die Alkanthiolate mit einem tilt-Winkel von<br />
ungefähr 26-28° von der Oberfläche geneigt anordnen, was zugleich eine Rotation<br />
um die Molekülachse von ungefähr 52-58° hervorruft. Jede Thiolat-Gruppe nimmt<br />
dabei ca. 21-22 Å 2 auf der Oberfläche ein, was wiederum ca. 2 * 10 14 Molekülen/cm 2<br />
entspricht.