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Rombuch

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der jahrhundertelangen Diskussion um das Parallelenpostulat wird die nichteuklidische<br />

Geometrie entwickelt und das Gebiet der Differentialgeometrie entsteht mit Gauss<br />

und Riemann. Es entwickeln sich aber auch Bestrebungen, der Geometrie ein sicheres<br />

Fundament zu geben und von den Mängeln Euklids zu befreien, Pasch und Hilbert<br />

sind hier entscheidende Personen.<br />

Dieses Unterfangen ist nicht nur auf die Geometrie beschränkt, wenngleich hier Hilberts<br />

Grundlagen einen prominenten Vertreter darstellen. Es gab in der gesamtem<br />

Mathematik das Ziel, das axiomatische Fundament von Grund auf zu erneuern. Cantor,<br />

Frege, Russel und Whitehead spielen hier eine Rolle, sowie natürlich Hilbert, mit<br />

dem man das nach ihm benannte Hilbertprogramm aus den 1920er Jahren verbindet.<br />

Auch viele andere Mathematiker haben ihren Teil dazu beigetragen, dass die Mathematik<br />

gerade in dieser Zeit eine groe Entwicklung vollzogen hat.<br />

Relevant für die weitere Betrachtung dieser Arbeit ist insbesondere Hilberts Bestreben,<br />

die Mathematik und in exemplo die Geometrie auf ein möglichst vollständiges und<br />

widerspruchsfreies Fundament zu stellen.<br />

2.4.2 Die Grundlagen der Geometrie<br />

Wir wollen nun ein wenig auf das eigentliche Werk Hilberts eingehen, die Grundlagen<br />

der Geometrie, um daran die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten mit Euklids<br />

Elementen zu erkennen. Wir wollen dabei den Fokus auf die Stellen legen, die eine<br />

Parallele in Abschnitt 2.2.2 haben, auch wenn dabei einige Aspekte der Grundlagen<br />

nicht in dem Maße gewürdigt werden können, wie sie es verdient hätten.<br />

Hilberts Grundlagen der Geometrie gliedern sich im wesentlichen in vier Abschnitte:<br />

• Kapitel I: Das Axiomensystem<br />

• Kapitel II: Die Widerspruchslosigkeit und gegenseitige Unabhängigkeit der Axiome<br />

• Kapitel II-VII: Verschiedene Lehrsätze<br />

• Anhänge<br />

In Kapitel I wird das Axiomensystem der euklidischen Geometrie eingefhürt, ” ein Versuch,<br />

für die Geometrie ein vollständiges und möglichst einfaches System von Axiomen<br />

aufzustellen“, so Hilbert in seiner Einleitung. Dieses Axiomensystem stellt eine deutliche<br />

Verbesserung der Axiome der Elemente dar und verbindet so die verschiedenen<br />

früheren Ansätze.<br />

Ein Abschnitt, den wir in den Elementen vergebens suchen, stellt das Kapitel ber die<br />

Widerspruchslosigkeit und gegenseitige Unabhängigkeit der Axiome dar. Hier zeigt<br />

Hilbert, dass die von ihm aufgestellten Axiome sich in der Tat nicht widersprechen,<br />

aber auch, dass sie nicht voneinander abhängig sind, d.h., dass jedes Axiom notwendig<br />

ist, um die von ihm beabsichtigte Geometrie zu erhalten. Er zeigt darin auch, dass sich<br />

ohne das Parallelenaxiom eine sinnvolle Geometrie ergibt.<br />

Seine Beweismethode ist dabei im Wesentlichen, dass er eine Geometrie angibt, in der<br />

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