Rombuch
Rombuch
Rombuch
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Abbildung 4.1: Griechische Zahlendarstellung<br />
Abbildung 4.2: Babylonische Zahlendarstellung<br />
Das Zahlsystem der Babylonier – wie auch das unsere – ist mit einem Abakus<br />
vergleichbar. Das ist ein Rechenhilfsmittel, das nicht nur die Babylonier sondern auch<br />
viele andere Länder verwendeten: Er heißt in Japan Soroban, in Russland Schoty und<br />
in der Türkei Coulba. Der Abakus besteht aus Steinchen oder Perlen, die auf Stäben<br />
eingefädelt sind und beim Rechnen verschoben werden. Zur Zahldarstellung haben die<br />
Steinchen auf unterschiedlichen Stäben unterschiedliche Werte und jedem Steinchen<br />
kann ein Wert durch seine Position zugeordnet werden. Beim Aufschreiben der Zahlen<br />
kam es zu dem Problem, dass man nur aus dem Zusammenhang den Wert von einem<br />
Keil erschließen konnte. Steht er für 1 oder 60 oder 3600? Ebenso war es problematisch<br />
die Zahlen 61 und 3601 und 3660 in babylonischer Darstellung zu unterscheiden, da<br />
alle drei Zahlen durch zwei Keile dargestellt wurden. Der Unterschied bei diesen<br />
Zahlen liegt in der Position der Keile. Bei der ersten Zahl steht einer der Keile an der<br />
zweiten und der andere an der ersten Position, im Unterschied dazu steht der eine Keil<br />
der zweiten Zahl an dritter Position und der zweite an erster Position, wohingegen<br />
die Keile bei der dritten Zahl so zu interpretieren sind, dass der erste Keil an dritter<br />
Position und der zweite an der zweiten Position steht.Weiter war es nicht eindeutig,<br />
wenn eine Lücke zwischen zwei Keilen vorhanden war, ob diese nun eine oder zwei<br />
unbesetzte Stellen im Positionssystem darstellte. Ohne ein Zeichen für genau eine leere<br />
Spalte im Abakus, damit man die Positionen der Keile eindeutig erkennen konnte, kam<br />
es zu Ungenauigkeiten. Dieses Problem führte auch zu Streit und Betrug, gelöst wurde<br />
es 600 v. Chr. durch zwei schräggestellte Keile als inneres Lückenzeichen. Damit hatten<br />
die Babylonier die Null eingeführt, jedoch nicht als Zahl sondern nur als Platzhalter. Sie<br />
war lediglich eine Ziffer, ohne eigenen Wert vgl. [Seife, S. 18-22], [Wuing, S. 128-130].<br />
38