Rombuch
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nen zu unterscheiden. Unser Umgang mit dem Internet lässt sich vergleichen mit dem<br />
Verhalten eines Löwen, welcher sich auf Nahrungssuche befindet. Sucht der Löwe bei<br />
seinem täglich Streifzug durch die Savanne nur nach großen Elefanten um sie mühsam<br />
und unter großem Risiko zu erlegen, so wird dieser schnell an seinem Jagdverhalten<br />
scheitern. Will es sich der Löwe hingegen leicht machen und jagt nur noch nach kleinen<br />
Mäusen, so ist dies zwar ohne größeres Risiko möglich, er müsste aber den ganzen Tag<br />
über immer wieder fressen und fressen, um bei dieser geringen Einzelmahlzeit nicht zu<br />
verhungern. Doch leider ist der Konsum von Informationen nicht so leicht bewertbar<br />
wir die Nahrungsaufnahme, denn es ist nur schlecht möglich zu erkennen, ob eine<br />
Information für uns wertvoll und nahrhaft ist, oder ob sie SPAM (also Abfall, unbeachtenswerte<br />
Information) bedeutet, ohne ihr Aufmerksamkeit zu schenken. Und da<br />
wir hinter jedem aufblinkenden SMS-Symbol, jedem aufschreiendem Klingelton, jeder<br />
neuen Instant-Message, jeder neuen Meldung auf unserer Facebook-Startseite vund all<br />
diesem Mäusekino um uns herum die wichtige Meldung des Tages erwarten, kann es<br />
schon einmal vorkommen, dass wir dabei den Überblick verlieren.<br />
Abbildung 9.2: Informavores rex der Medieninformatik<br />
Mit der Weiterentwicklung der Rechentechnik<br />
wurde auch der Begriff Multitasking<br />
zum Schlagwort einer Generation.<br />
Fast jedes Gerät kann es, und auch<br />
wir sollten uns dieses im Zeitalter der<br />
uns umgebenden Maschinen als ” gute Eigenschaft“<br />
zu eigen machen, um mithalten<br />
zu können mit der immer schneller<br />
werden Entwicklung der Welt, der immer<br />
mehr auf uns einprasselnden Informationsflut<br />
– Doch ist es für uns Menschen<br />
tatsächlich so einfach zu funktionieren<br />
wie unsere Computer und parallel<br />
an verschiedenen Aufgaben zu arbeiten?<br />
Der Stanford-Forscher Clifford Nass veranlasste<br />
eine Studie, die ans Licht bringen<br />
sollte welche besonderen Fähigkeiten<br />
Multitasker besitzen um diese Tugend gezielter<br />
erlernen zu können. Er konfrontierte<br />
hundert Studenten, die sich selbst<br />
in ihren Fähigkeiten als Multitasker einstuften<br />
in den Kategorien Konzentration,<br />
Erinnerungsvermögen und Ablenkungsverhalten<br />
mit einer Serie von elektroni-<br />
schen Bildern verschiedener Formen, Buchstaben und Nummern. Das Ergebnis war<br />
so unerwartet und ernüchternd, dass selbst der Initiator der Studie nur verwundert<br />
verlauten ließ: ” Multitaskers were just lousy at everything, it was a total shock to me.“<br />
Denn tatsächlich konnten sich diejenigen, die immerzu als Multitasker fungierten,<br />
nicht konzentrieren, waren leichter ablenkbar, konnten langsamer von einer Aufgabe<br />
zur nächsten wechseln und schlechter relevante von irrelevanten Informationen unterscheiden<br />
als die Vergleichspersonen ohne Multitaskinganspruch und -aufgaben. Fakt<br />
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