Rombuch
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Rollende Ecken<br />
Natalie Schmücker<br />
” Der Ball ist rund“, sagte der Alt- Fußballbundestrainer Sepp Herberger. Mein Beitrag<br />
zum Romseminar 2010 gilt dem Thema: Mathematik und Fußball. Ich spreche hiermit<br />
ein sehr aktuelles Thema an, denn schon bald findet die Fußballweltmeisterschaft in<br />
Südafrika statt und zudem war das Thema des Mathematics Awareness Month, April<br />
2010, Mathematics and Sports.<br />
Man kann zeigen, dass rund fast auf die neuen, offiziellen Fußbälle der<br />
Weltmeisterschaft 2010 zutrifft, dies aber nicht immer so war. Denn der<br />
gute alte schwarz-weiße Fußball besitzt Ecken und Kanten und ist ein<br />
archimedischer Körper. Er kann aber auch als Ikosaeder angesehen werden,<br />
dessen 12 Ecken zu Fünfecken geplättet wurden, und gehört damit<br />
zu den semiregelmäßigen Polyedern.<br />
Platonische Körper bzw. regelmäßige Polyeder müssen konvexe, regelmäßige n-Ecke<br />
als Seitenflächen haben und an jeder Ecke treffen gleich viele Kanten zusammen. Dies<br />
ist genau bei fünf Vielecken der Fall: dem Tetraeder, dem Würfel (Hexaeder), dem Oktaeder,<br />
dem Dodekaeder und dem Ikosaeder. Der Fußball ist also ein Ikosaederstumpf,<br />
bei dem an jeder Ecke drei Kanten aufeinandertreffen. Eine solche Form hat z. B. auch<br />
das Kohlenstoffmolekül C60 .<br />
Möchte man die Ecken und Kanten des Fußballs zählen, ist dies gar nicht so einfach<br />
und so kommt der Euler’sche Polyedersatz ins Spiel. Leonard Euler fand einen Zusammenhang<br />
zwischen Ecken, Kanten und Seitenflächen bei regelmäßigen, konvexen<br />
Polyedern und formulierte seinen Polyedersatz in dem Aufsatz Elementa doctrinae<br />
”<br />
solidorum“ 1758. Mit diesem Satz kann man nun also leicht die Anzahl von Ecken, Kanten<br />
und Seitenflächen des Fußballs berechnen. Bezeichnet man mit e Ecken, mit k Kanten<br />
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