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Afrika: Strategie 2030 - HWWI

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2.1.4 Reichweite der Reserven und Preisentwicklung<br />

Der Blick auf die verbliebenen globalen Reserven bei den verschiedenen mineralischen Rohstoffen<br />

zeigt, dass die Reichweite, die üblicherweise aus dem Verhältnis von Reserven zu aktueller För -<br />

derung berechnet wird, sehr unterschiedlich ist. Berücksichtigt man nur die heute wirtschaftlich<br />

förderbaren Reserven, beträgt die Reichweite bei den meisten Rohstoffen 40 und mehr Jahre. Bei<br />

etwa einem Drittel – bei einigen gibt es keine entsprechenden Schätzungen – liegt die Reichweite bei<br />

konstanter Förderung bei mehr als 100 Jahren. Die Einbeziehung auch der zu höheren Kosten und<br />

mit verbesserten Technologien wahrscheinlich gewinnbaren Ressourcen dehnt die Reichweite bei<br />

den meisten Bodenschätzen auf über 100 Jahre aus, etliche reichen deutlich länger.<br />

Bei einem Drittel der Rohstoffe beträgt die Reichweite der wirtschaftlichen Reserven weniger als<br />

40 Jahre. Bei einigen – etwa Blei, Indium, Kupfer, Silber, Strontium, Zinn und Zink – könnte, so -<br />

weit das Recycling nicht günstiger oder nicht ausreichend ist, in absehbarer Zeit der Rückgriff auf<br />

die zusätzlichen Reserven mit entsprechend gesteigertem technischem Aufwand – und bei höheren<br />

Kosten – notwendig werden.<br />

Eine physische Knappheit ergibt sich aus dem Reichweitenvergleich bei keinem der minera -<br />

lischen Rohstoffe. Die unterschiedlichen Zeithorizonte liefern auch kaum eine Erklärung für die<br />

in Ausmaß und Tempo sehr unterschiedliche Verteuerung in diesem Jahrzehnt. Der Preisanstieg<br />

erfolgte im Übrigen in kaum einem Fall kontinuierlich, starke Preisausschläge waren eher der Nor -<br />

malfall. Eine bessere Erklärung für die trendmäßige Verteuerung liefern die rasch steigende globale<br />

Nachfrage einerseits und begrenzte Förder- und Aufbereitungskapazitäten – und somit auch die<br />

Not wendigkeit verstärkter Anstrengungen auf der Anbieterseite – andererseits. Zudem geht die re -<br />

gionale Konzentration der Reserven oft einher mit einer Konzentration auf einige wenige Pro du -<br />

zenten. Tabelle 4 auf Seite 27 zeigt Mineralien mit größeren (und kleineren) Vorkommen in <strong>Afrika</strong>.<br />

2.2 Erneuerbare Ressourcen<br />

2.2.1 Landwirtschaft<br />

<strong>Afrika</strong> ist mit rund 30 Mio. km 2 Gesamtfläche der zweitgrößte Kontinent. Knapp zwei Fünftel<br />

dieser Fläche (11,4 Mio. km 2 ) sind landwirtschaftlich nutzbar, sei es als dauerhafte Anbaufläche<br />

oder nur zur vorübergehenden Bepflanzung. Die Landwirtschaft ist Grundlage der wirtschaft -<br />

lichen Entwicklung des Kontinents. Von insgesamt 385 Mio. Beschäftigten arbeiten 208 Mio. im<br />

Landwirtschaftssektor; für vier Fünftel der Landbevölkerung bildet somit die Land wirtschaft die<br />

Existenzgrundlage (Tabelle 5).<br />

Landwirtschaftliche Flächen und Bevölkerung sind recht ungleichmäßig über <strong>Afrika</strong> verteilt.<br />

Den größten Anteil an der jeweiligen regionalen Bevölkerung hat die Landbevölkerung in Ost -<br />

afrika; hier ist auch der größte Teil der Landbevölkerung von der Landwirtschaft abhängig. Zudem<br />

hat Ostafrika den höchsten Anteil von im Landwirtschaftssektor Beschäftigten (76 %), und auch der<br />

26 Berenberg Bank · <strong>HWWI</strong>: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 11

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