Afrika: Strategie 2030 - HWWI
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Indikatoren guter Regierungsfähigkeit für ausgewählte Ländergruppen, 1996 und 2008<br />
Tab. 6<br />
Grundlegende Politische Regierungs- Regierungs- Rechtsstaat- Korruptionsdemokr.<br />
Rechte Stabilität effektivität qualität lichkeit kontrolle<br />
2008 1996 2008 1996 2008 1996 2008 1996 2008 1996 2008 1996<br />
Mittlerer Osten u. Nordafrika -0,9 -0,85 -0,45 -0,49 -0,14 -0,14 -0,13 -0,24 -0,02 -0,10 -0,11 -0,17<br />
Subsahara-<strong>Afrika</strong> -0,57 -0,56 -0,55 -0,56 -0,8 -0,68 -0,72 -0,66 -0,75 -0,77 -0,64 -0,64<br />
Ressourcenreiche Länder, Öl -1,27 -1,28 -0,83 -1,46 -0,98 -1,00 -0,90 -0,98 -1,00 -1,18 -1,07 -0,90<br />
Ressourcenreiche Länder,<br />
Nicht-Öl<br />
-0,36 -0,35 -0,33 -0,57 -0,53 -0,29 -0,38 0,07 -0,54 -0,41 -0,39 -0,11<br />
Ressourcenarme Länder -0,48 -0,44 -0,46 -0,32 -0,66 -0,60 -0,61 -0,60 -0,59 -0,60 -0,51 -0,46<br />
Südasien -0,6 -0,68 -1,34 -0,77 -0,52 -0,28 -0,66 -0,05 -0,52 -0,57 -0,57 -0,37<br />
Lateinamerika 0,14 0,19 -0,36 -0,41 -0,21 -0,25 -0,07 0,47 -0,54 -0,24 -0,26 -0,32<br />
OECD 1,29 1,28 0,97 1,06 1,49 1,84 1,47 1,04 1,5 1,62 1,64 1,76<br />
Anmerkung: Alle Indikatoren sind standardisiert, d. h., sie haben einen Durchschnitt von 0 und eine Standardabweichung von 1; Wer te -<br />
skala von –2,5 bis +2,5. Die Werte beschreiben nicht das absolute, sondern das relative Niveau von Regierungs qualität. Höhere Werte<br />
implizieren eine relativ bessere Regierungsführung. Der Wert 0 entspricht dem internationalen Durchschnitt des jeweiligen Jahres.<br />
Quelle: Weltbank (2008b).<br />
Die nordafrikanischen Länder zeigen zwar auch Defizite in der Regierungsführung, mit Ausnahme<br />
der demokratischen Grundrechte jedoch durchgängig leicht bessere Werte als die Länder südlich<br />
der Sahara. Fortschritte sind in Nordafrika bei der politischen Stabilität und der Konfliktfreiheit<br />
erkennbar. In den Ländern südlich der Sahara haben die Fortschritte, die in einzelnen Ländern<br />
erzielt wurden, das statistische Erscheinungsbild des gesamten Kontinents noch nicht sichtbar verbessert.<br />
Die schlechtesten Good-Governance-Werte haben die afrikanischen Ölländer. Die übrigen<br />
Länder – rohstoffreiche wie -arme – zeigen deutlich bessere Werte, wobei sich die Regierungsfüh -<br />
rung in den rohstoffreicheren Ländern in den letzten zehn Jahren aber tendenziell eher noch weiter<br />
verschlechtert hat.<br />
Die politischen Reformen, die in vielen afrikanischen Ländern besonders in den letzten Jahren<br />
angestoßen wurden, haben dort zu einer spürbaren Verbesserung der Regierungsqualität geführt.<br />
Botsuana, Mauritius, die Kapverden, Südafrika und Namibia liegen über dem internationalen<br />
Durch schnitt. Die Seychellen, Ghana wie auch Tunesien haben ihn inzwischen erreicht. Am unteren<br />
Ende der Skala rangieren Problemländer wie die Demokratische Republik Kongo, Simbabwe,<br />
der Sudan, Gui nea und der Tschad. Auch Nigeria weist bei den sechs Indikatoren sehr schlechte<br />
Werte auf, die ebenfalls deutlich unter dem internationalen und dem afrikanischen Durchschnitt<br />
liegen. Aus ländische Investoren gehen hier und in anderen rohstoffreichen Ländern wie Angola und<br />
dem Sudan offensichtlich bewusst sehr hohe Risiken ein, um ihre <strong>Strategie</strong> der Rohstoff erschlie -<br />
ßung und -sicherung zu verfolgen.<br />
Berenberg Bank · <strong>HWWI</strong>: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 11<br />
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