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Afrika: Strategie 2030 - HWWI

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3.8 Ausblick<br />

Obwohl <strong>Afrika</strong> durch die Anzahl der Börsen zumindest finanziell gut erschlossen scheint, befinden<br />

sich viele dieser meist durch Finanztitel dominierten Märkte noch in der Aufbauphase. 16 Aber nicht<br />

nur in absoluten Zahlen bleiben eigentlich alle afrikanischen Börsen weit hinter dem Zugpferd<br />

Südafrika zurück. Auch in Relation zum eigenen Bruttoinlandsprodukt liegen die afrikanischen<br />

Börsenkapitalisierungen noch unter 100 %. Hier befindet sich also noch beträchtliches Potenzial, die<br />

Aktienmärkte in Zukunft zu vertiefen. Aktuell erreichen nur drei Länder (Südafrika, Ägypten und<br />

Marokko) eine Börsenkapitalisierung von über 50 Mrd. US-Dollar, die als kritische Marke angesehen<br />

wird, um Investitionen globaler Emerging-Markets-Fonds anzuziehen. 17 Zwar ist eine Verbes -<br />

serung der Liquidität an den meisten Börsen zu sehen, gleichwohl liegt selbst bei der liquidesten<br />

Börse der Subsahara-Region – Nigeria – das jährliche Handelsvolumen ungefähr bei 3 Mrd. US-<br />

Dol lar. Im Bereich Liquidität wird die Untergrenze für Emerging-Market-Fonds mit ca. 10 Mrd.<br />

US-Dollar angegeben. 18 In Zukunft sollten aber automatisierte Handelssysteme (verbesserte Infra -<br />

struktur), regionale Integration, bessere Regulierung und gestiegene Primärmarktaktivitäten Größe<br />

und Liquidität der Aktienmärkte positiv beeinflussen.<br />

Die wichtigsten Treiber zur Stärkung der Kapitalmärkte in <strong>Afrika</strong> sind von der Angebotsseite<br />

her die wachsende Anzahl von Börsen, die Emissionen von Auslandsanleihen und der zunehmende<br />

staatliche Finanzierungsbedarf, der nicht nur indirekt auch der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

zugutekommt, sondern gleichzeitig die Kapitalmärkte weiterentwickelt. Nachfrageseitig fördern<br />

vor allem die wachsende Bedeutung institutioneller Investoren, 19 die Finanzrückflüsse der afrikanischen<br />

Diaspora und das zunehmende Interesse internationaler Investoren die Entwicklung der<br />

Kapitalmärkte. So schafften die afrikanischen Länder in den letzten Jahren fruchtbare Grundlagen,<br />

um mithilfe lokalen und internationalen Investoreninteresses den Kontinent im Bereich der Ka pi -<br />

talmärkte bis <strong>2030</strong> einen großen Schritt nach vorne zu bringen.<br />

16 Bisher sind zum Beispiel nur Kenia, Mauritius, Nigeria und Tunesien<br />

im MSCI Frontier Markets Index enthalten.<br />

17 Vgl. IFR Market Intelligence (2007).<br />

18 Ebenda.<br />

19 Dank verschiedenster Rentenreformen zum Beispiel in Nigeria und<br />

Botsuana in den nächsten Jahren insbesondere Pensionsfonds.<br />

68 Berenberg Bank · <strong>HWWI</strong>: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 11

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