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Afrika: Strategie 2030 - HWWI

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60 m 3 . Die restlichen 4 % des verfügbaren Wassers werden vom Industriesektor verbraucht. Was -<br />

serkraft ist für zahlreiche Länder <strong>Afrika</strong>s die wichtigste Energiequelle. 35 Die hydroenergetischen<br />

Reserven des Kontinents werden auf ein Drittel der globalen Reserven geschätzt. Das große Po -<br />

tenzial des Wassers zur Stromerzeugung wird jedoch nur zu etwa 7 % ausgeschöpft. Im Welt -<br />

durchschnitt liegt der Nutzungsgrad bei 33 %, in Europa bei 65 %. Die Nutzung von Wasser zur<br />

Stromerzeugung erfolgt vor allem an den großen Staudämmen in Ägypten (Assuan), Ghana (Ako -<br />

sombo), Mosambik (Cahora Bassa) und Sambia/Simbabwe (Kariba). Eine Reihe von weiteren,<br />

zumeist kleinen und mittleren Wasserkraftwerksprojekten ist in der Planung. 36<br />

Insgesamt haben nur knapp 40 % der afrikanischen Bevölkerung Zugang zu elektrischem<br />

Strom. Die Spannweite reicht von 3 % der Bevölkerung in Äthiopien bis zu 70 % in Südafrika. Dort<br />

wird Strom allerdings hauptsächlich in Kohlekraftwerken erzeugt.<br />

2.3 Engagement des Auslands<br />

<strong>Afrika</strong> gilt auch heute noch bei potenziellen ausländischen Investoren als geografisch, politisch und<br />

klimatisch schwieriges Terrain. Korrupte Regime, fragile Energieversorgung, umständliche Anmel -<br />

deverfahren und geringer Schutz für ausländische Investoren hielten die großen Unternehmen der<br />

Energie- und Bergbaubranche lange Zeit fern. Der Rohstoffboom hat jedoch einen Wettlauf um die<br />

Ressourcen <strong>Afrika</strong>s ausgelöst, an dem immer mehr Investoren teilnehmen. Zudem haben sich in<br />

den letzten Jahren in vielen afrikanischen Ländern die Rahmenbedingungen deutlich gebessert. 37<br />

China und Indien haben sich seit mehreren Jahren in der Öl- und Gasgewinnung engagiert,<br />

doch auch große westliche Mineralölfirmen wie BP, Exxon, Shell und Total, die seit Langem in Af -<br />

rika tätig sind, beteiligen sich neben vielen anderen Unternehmen aus dem Energiesektor verstärkt<br />

an der Erschließung der Öl- und Gasreserven. Auch im Kohlebergbau sind ausländische Unter -<br />

nehmen wie zum Beispiel Eon Ruhrgas an mehreren Projekten beteiligt.<br />

Im übrigen Bergbau ist das Engagement ausländischer Unternehmen ebenfalls vorangetrieben<br />

worden. So plant etwa das australische Unternehmen Amadeus die Förderung von Gold in Ghana,<br />

und Teal Exploration & Mining aus Kanada ist sowohl in Namibia und Sambia als auch im Kongo<br />

in der Kupfer- und Goldgewinnung tätig. Mit Projekten in Guinea und Nigeria ist mit Rusal der<br />

weltweit größte Aluminiumhersteller auf dem Kontinent vertreten. Indiens Tata Steel baut in Süd -<br />

afrika eine Chromfabrik. Etliche weitere Projekte sind in der Planung.<br />

2.4 Investitionspotenziale einzelner Länder<br />

Besonderes Interesse von Investoren gilt derzeit unter anderem Angola, Ghana und Nigeria. Bei<br />

Angola und Nigeria stehen die Energiereserven im Mittelpunkt, und auch bei Ghana spielt Erdöl in<br />

letzter Zeit (wieder) eine Rolle.<br />

35 Vgl. WWF (2006); EIA (2004); IEA (2006).<br />

36 Vgl. EIA (2008a).<br />

37 Vgl. Clift (2010).<br />

30 Berenberg Bank · <strong>HWWI</strong>: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 11

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