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Vertrauen als Bestandteil der Sicherheit im elektronischen ...

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Kapitel:1 Einleitung<br />

diese <strong>Vertrauen</strong>sseligkeit zwischen zwei Geschäftspartnern <strong>im</strong> Internet? Das<br />

Bewertungssystem von eBay ist für mich ein Ansatzpunkt um dieses <strong>Vertrauen</strong> zu erklären<br />

– aber es genügt nicht. Zum einen wirkt das eBay Bewertungssystem eben nur bei eBay,<br />

zum an<strong>der</strong>en erklärt sich die Wirksamkeit dieses System noch nicht einmal allein von sich<br />

heraus. Es funktioniert nur durch die Mitarbeit und die Reaktionen <strong>der</strong> Nutzer von eBay<br />

an bzw. auf diese Bewertungsprofile. Und irgendwie musste auch bei allen an<strong>der</strong>en<br />

Geschäften über das Internet, die ich je getätigt hatte, <strong>Vertrauen</strong> zwischen meinem<br />

Geschäftspartner und mir bestanden haben, sonst wären die Geschäfte wohl nicht<br />

zustande gekommen.<br />

Das Thema <strong>Vertrauen</strong> hatte mein Interesse geweckt. Es ist allem Anschein nach ein<br />

geeignetes Fundament auch ohne absolute <strong>Sicherheit</strong> über die Identität eines (obendrein<br />

auch nur virtuellen) Gegenübers Geschäfte zu machen. Das entspricht nicht den Vorstellungen<br />

von <strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> elektronischem Geschäftsverkehr, die mir <strong>im</strong> Informatikstudium<br />

bisher begegnet sind.<br />

Wie funktioniert <strong>Vertrauen</strong>? Wo kommt es her, und wie weit trägt es, insbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong><br />

<strong>elektronischen</strong> Geschäftsverkehr? Sollte die Informatik dem Thema <strong>Vertrauen</strong> mehr<br />

Aufmerksamkeit schenken – o<strong>der</strong> vielleicht nicht nur die Informatik? Sollte <strong>Vertrauen</strong><br />

auch bei <strong>der</strong> weiteren Entwicklung von Gesetzen zum Schutz des <strong>elektronischen</strong><br />

Geschäftsverkehrs eine stärkere Beachtung finden? Antworten auf diese Fragen zu finden<br />

ist Sinn und Zweck dieser Diplomarbeit. Da das Thema <strong>Vertrauen</strong> bisher in <strong>der</strong><br />

Informatik nur rud<strong>im</strong>entär betrachtet wurde, wird sich diese Arbeit vor allem auf<br />

Erkenntnisse an<strong>der</strong>er Wissenschaftsdisziplinen stützen. Vor allem die Soziologie und die<br />

Psychologie haben sich dem Thema <strong>Vertrauen</strong> bisher angenommen, was nicht verwun<strong>der</strong>t,<br />

da <strong>Vertrauen</strong> eine typische Leistung des Menschen gegenüber an<strong>der</strong>en Menschen ist und<br />

somit in das Themengebiet dieser Wissenschaften fällt. Eine Maschine kann bisher<br />

schlicht nicht vertrauen o<strong>der</strong> gar jemandem ihr <strong>Vertrauen</strong> entziehen. 1 Neben Vertretern<br />

dieser zwei Disziplinen haben sich aber auch schon Juristen und Ökonomen mit dem<br />

Thema <strong>Vertrauen</strong> befasst. Erstere vor allem <strong>im</strong> Rahmen des <strong>Vertrauen</strong>sschutzes, die<br />

zweiten vor allem <strong>im</strong> Rahmen von Kosten/Nutzen Überlegungen. Auch Staatstheoretiker<br />

befassten sich schon mit dem <strong>Vertrauen</strong>, das ein Staat bzw. ein Herrschaftssystem<br />

benötigt, um funktionieren zu können. Einige <strong>der</strong> wesentlichen Überlegungen und<br />

Feststellungen sollen in dieser Arbeit einzeln <strong>im</strong> Überblick dargestellt werden.<br />

Danach werde ich diese Theorien und Erkenntnisse auf das Problem <strong>der</strong> <strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong><br />

elektronischem Geschäftsverkehr anwenden. Dazu werde ich versuchen an Beispielen aus<br />

dem elektronischem Geschäftsverkehr, wie er heute real in Deutschland stattfindet, die<br />

Nutzung von <strong>Vertrauen</strong> darzustellen und mittels <strong>der</strong> vorher vorgestellten Theorien und<br />

Erkenntnisse zu erklären. Es soll erkennbar werden, ob und ggf. wie <strong>Vertrauen</strong> zur<br />

nötigen <strong>Sicherheit</strong> für diese Beispiele des elektronischem Geschäftsverkehrs beiträgt.<br />

1 Ob es je eine Maschine geben wird, die zum <strong>Vertrauen</strong> fähig ist, ist zurzeit nicht abzusehen.<br />

<strong>Vertrauen</strong> <strong>als</strong> <strong>Bestandteil</strong> <strong>der</strong> <strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>elektronischen</strong> Geschäftsverkehr 6

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