Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission
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en (Strukturaufweitung und Erhöhung der Hohlraumbildungs- bzw. -wechselrate)<br />
und geringen Materialstärken (dünne Membranen), für ein Penetrieren aus.<br />
Unter Permeation wird demgegenüber der Prozess des Ein- und Durchdringens von<br />
LM-Molekülen in bzw. durch Polymermaterialien unter ausdrücklicher Wechselwirkung<br />
auf molekularer Ebene verstanden. Sie ist bei der Kontamination von<br />
Schutzkleidung der Regelfall. Mechanisch werden die Teilprozesse Lösung und<br />
Diffusion unterschieden. Die physikalisch-chemischen Grundlagen der Permeation<br />
spielen sowohl bei der Herstellung der Schutzanzug- und Handschuhmaterialien<br />
(Abscheidung aus organischen LM durch LM-Verdampfung), deren Ausstattung<br />
mit Weichmachern, als auch bei Kontamination und Dekontamination die entscheidende<br />
Rolle. Mit ihnen eng verbunden sind insbesondere Erscheinungen wie Stoffdurchtritte<br />
(Durchbruch), Quellung und Schrumpfung (infolge Weichmacher- u.a.<br />
Zubereitungsverluste).<br />
Bereits die Art ihrer Herstellung, durch Abscheidung aus Lösungen in gebräuchlichen<br />
organischen Lösungsmitteln, wie Tetrahydrofuran (THF), Ethylacetat (EAc),<br />
Toluol und anderen, weist auf die prinzipielle Begrenztheit der Schutzwirkung von<br />
Polymermaterialien hin.<br />
Eine gewisse Sonderrolle spielt das Phänomen Degradation. Der Begriff erfasst<br />
den Abbau der polymeren Matrix und wird im Abschnitt 4.1 näher betrachtet.<br />
Mögliche Erscheinungen sind Versprödung/Minderung der Reißfestigkeit/Erhöhung<br />
der Bruchempfindlichkeit, Oberflächenaufrauung, Schichtenauf- bzw. ablösung,<br />
Blasenbildung und Materialabsprengungen. Sie können rein oberflächlich<br />
sein, aber auch die Materialtiefe erfassen und bis zur völligen Zerstörung reichen.<br />
Das Phänomen Versprödung ist dabei nicht an eine Degradation gebunden.<br />
Versprödungen können auch auf Weichmacherverluste zurückzuführen sein.<br />
Neben Kettenabbau und Bruch von Bindungsbrücken und Vernetzungen sind zur<br />
Degradation im weiteren Sinn auch chemische Modifizierungen infolge bindungsbildender<br />
Reaktionen mit der Polymermatrix zu zählen.<br />
Der Permeationsprozess ist aus mechanistischer Sicht ein mehrstufiger Prozess.<br />
Den ersten Schritt im engeren Sinn bildet die Lösung von Solvent-Molekülen in<br />
der Oberflächenschicht des Polymeren. Ihr voraus gehen allerdings äußere Transportprozesse<br />
(Antransport durch Diffusion/Andiffusion sowie Diffusion durch die<br />
Diffusionsgrenzschicht), die zu einer Annäherung und „Zusammenstoß“ mit der<br />
„Wand“ (äußere Polymerschicht) führen und auch für eine Nachlieferung durch<br />
Lösung im Polymeren entnommener Substanz sorgen. Je nach Löslichkeit im Polymeren<br />
gehen dabei mehr oder weniger viele Solvent-Moleküle pro Zeiteinheit<br />
(und Flächeneinheit) in das Polymer über. Parallel läuft der entgegengesetzte Prozess<br />
der Wiederablösung bzw. Desorption. Die gleichfalls stattfindende Wanderung<br />
von Solvent-Molekülen in die Tiefe des Polymermaterials gehört bereits<br />
zum zweiten Teilprozess der Permeation, der Diffusion.<br />
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