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Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

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Überlegungen etwa durch Außenanbringung von Anzugproben, die dann geprüft<br />

werden könnten, Aussagen über die Wiederherstellung der Schutzeigenschaften zu<br />

erhalten, scheitern regelmäßig daran, dass diese Proben nicht die Belastung des<br />

Anzuges in allen seinen Bereichen widerspiegeln können. Die erzielbaren Aussagen<br />

wären auch insofern von begrenztem Wert, als die Proben nicht die möglichen<br />

Wirkungen aufeinanderfolgender unterschiedlicher Belastungen erfassen könnten,<br />

da die zur Prüfung eingesetzten Proben zerstört werden würden.<br />

Im Übrigen ist die Forderung nach voller Wiederherstellung der Schutzeigenschaften<br />

ohnehin illusionär (vgl. 4.3). Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Schutzwirkung<br />

nicht nur mit jedem Einsatz und jeder Dekontamination, sondern auch<br />

ohne einsatzbedingte Belastung durch Alterung, nachlässt. Der Grad dieses<br />

Nachlassens bleibt weitgehend verborgen, wie im Übrigen auch die Schutzwirkung<br />

eines neuen Schutzanzuges gegen nicht geprüfte Chemikalien oder Einwirkbedingungen.<br />

4.3 Grenzen der Dekontamination<br />

Es gehört zum Stand des Wissens, dass eine Dekontamination in vielen Fällen<br />

möglich ist. Dies bestätigen auch die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit. Eine<br />

vollständige Wiederherstellung der Ausgangseigenschaften nach Chemikalienbelastung<br />

und Dekontamination ist allerdings prinzipiell nicht zu erwarten. Darüber<br />

hinaus gibt es eine Reihe von Faktoren, die einem Wiedereinsatz entgegenstehen.<br />

Neben einer Schädigung der Schutzkleidung durch einen chemischen Angriff (=><br />

Degradation) kann ein Wiedereinsatz auch infolge von Restbelastungen ausgeschlossen<br />

sein. Hierzu kann es leicht kommen, wenn die Dauer oder die Intensität<br />

der Dekontaminationsmaßnahmen gegenüber der Ausgangsbelastungshöhe bzw.<br />

der Art des Kontaminanten unzureichend sind. In seltenen Fällen kommt es auch<br />

zu einer „irreversiblen“ Lösung im Material. Begünstigt wird dies durch langen<br />

Verbleib von Belastungen im Material (Besetzung auch energetisch schwer<br />

zugänglicher Positionen; vgl. Bild 1 Anlage 1). Andererseits können Stoffe mit<br />

hohem Siedepunkt bzw. niedrigem Dampfdruck grundsätzlich nur mit hohem<br />

zeitlichem und energetischem Aufwand aus Polymermaterialien entfernt werden<br />

(vgl. Kap. 3).<br />

Ist schon die Bewertung einer einmaligen CSA-Belastung ein praktisch nicht zu<br />

lösendes Problem, gilt dies für die Bewertung mehrfacher Kontaminations-Dekontaminations-Zyklen,<br />

wie sie in der Praxis alltäglich sind, erst Recht – insbesondere<br />

natürlich bei Wechsel des Kontaminanten. Aus der Literatur ist keine Untersuchung<br />

bekannt, in der das Wiedererreichen der mechanischen und chemischen<br />

Ausgangseigenschaften in einem solchen Szenario untersucht worden wäre. Sie<br />

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