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Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

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Bei sehr hohen Ausgangsbelastungen, Problemstoffen sowie knappem Zeit- und<br />

Temperaturrahmen wird allerdings immer mit Restbelastungen zu rechnen sein.<br />

Entsprechende Belastungen werden jedoch in der Regel nur eine begrenzte Zahl<br />

an Schutzanzügen betreffen. Diese könnten insofern auch ausgesondert oder<br />

einer längeren Dekontamination unterzogen werden. Zu berücksichtigen ist auch,<br />

dass derartige Belastungen schwerpunktmäßig im Stiefel- und Handschuhbereich<br />

zu erwarten sind. Im Interesse einer hohen Anzugverfügbarkeit sollten CSA für den<br />

V-Fall-bezogenen Katastrophenschutz daher über rasch austauschbare Schutzhandschuhe<br />

und -stiefel verfügen.<br />

In diesem Zusammenhang ist jedoch auch daran zu erinnern, dass Restbelastungen<br />

prinzipiell den Ein- bzw. Durchtritt nachfolgender Einwirkungen begünstigen<br />

(Veränderung der Permeationseigenschaften), einer schleichenden Degradation<br />

bzw. Alterung Vorschub leisten sowie eine längere Zwischenlagerung<br />

belasteter Schutzkleidungsmaterialien zu einem erhöhten Dekontaminationsaufwand<br />

führt („irreversible“ Einlagerung). Bei ausreichend zur Verfügung stehender<br />

Zeit sollte daher aus Sicherheit stets eine längere Dekontaminationszeit, d.h.<br />

bereits bei Kontaminationen über die Gasphase mindestens 3 h bei 80 °C bzw.<br />

soweit möglich höhere Dekontaminationstemperatur gewählt werden.<br />

Andererseits kann es in besonderen Einsatzsituationen durchaus erforderlich sein,<br />

geringe Restbelastungen zu akzeptieren. Bei der Abwägung der Risiken ist zu<br />

berücksichtigen, dass mögliche Eigenschaftsminderungen des CSA-Materials<br />

von der Belastungshöhe abhängen sowie die Mobilität entsprechender Problemstoffe<br />

und Restbelastungen – auch unter dem Gesichtspunkt einer möglichen<br />

Aufnahme durch den Anzugträger – herabgesetzt ist. Darüber hinaus spielt die<br />

Alterungsproblematik im Katastrophenfall nur insofern eine Rolle, als es im Rahmen<br />

weniger Dekontaminationszyklen zu einer wesentlichen Eigenschaftsänderung<br />

kommen kann.<br />

Ausgangsbelastungsseitig sind jedoch nicht nur Probleme mit Restbelastungen bei<br />

Einwirkung organischer Flüssigkeiten und erhöhter Temperaturen zu erwarten.<br />

Probleme können auch Belastungen mit organischen Hochsiedern, Fetten u.Ä.<br />

sowie Feststoffen und wässrigen Lösungen bereiten. Sie sind dem Dekontaminationsprinzip<br />

der thermischen Desorption prinzipiell nur begrenzt zugänglich. Die<br />

verschiedenen Dekontaminationsverfahren(stufen) sind zur Entfernung dieser Problembelastungen,<br />

wie bereits angeführt wurde, in unterschiedlichem Maße geeignet.<br />

Die prinzipiellen stofflichen Wirkungsgrenzen der Gasphasenverfahren<br />

sowie in abgeschwächtem Maße auch der Waschverfahren sind jedoch durch eine<br />

entsprechende Gestaltung bzw. Ausdehnung der peripheren Verfahrensstufen, wie<br />

insbesondere der Grob- und Feinreinigung, in der Regel ausgleichbar.<br />

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