13.01.2013 Aufrufe

Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

trocknet. In diesem Zusammenhang sind den Anzugherstellern auch für die zivile<br />

Gefahrenabwehr höhere zulässige Dekontaminationstemperaturen abzuverlangen.<br />

Immerhin wären 80 °C nach Darstellung namhafter Hersteller zumindest für die<br />

bei Chemieschutzkleidung verbreiteten Elastomermaterialien kein Problem und<br />

vertragen diese Materialien selbst gar noch wesentlich höhere Temperaturen.<br />

Der große Waschwasserbedarf und v.a. Abwasseranfall ist jedoch sicher der<br />

wesentlichste Nachteil der Waschverfahren – insbesondere natürlich im Hinblick<br />

auf ein mobiles Verfahren. Eine Direkteinleitung in Gewässer ist bereits aus Sicht<br />

der hohen Tensidbelastung abzulehnen. Hinzu kommt das allgemeine gesetzliche<br />

Einleiteverbot von Abwässern, das auch bei der Einleitung in Kläranlagen zu<br />

beachten ist. Letzteres stellt allerdings eher ein Genehmigungsproblem dar.<br />

Zumindest Anlagen größerer Städte sind in der Regel problemlos zur Aufnahme<br />

und Behandlung geeignet. Nach friedensmäßiger Erfahrung steht bei einer Einleitungsgenehmigung<br />

regelmäßig die Art der CSA-Kontaminanten im Vordergrund.<br />

Einerseits sicher, weil die Waschmittel eine entsprechende allgemeine Zulassung<br />

besitzen, andererseits jedoch sicher auch in Überschätzung der Höhe der Schutzkleidungsbelastungen.<br />

Um diese Problematik näher zu beleuchten, wurden im<br />

Rahmen dieser Arbeit die relativen Anteile von Waschflotte und zu dekontaminierendem<br />

Schadstoff an der Gesamtbelastung von Waschwässern aus der Dekontamination<br />

von Chemikalienschutzkleidungsmaterialien beispielhaft untersucht<br />

(Kap. 6.4.3).<br />

Im Katastrophenfall gelten die gesetzlichen Bestimmungen prinzipiell in gleicher<br />

Weise. Hinzu kommt, dass der zu erwartende massenhafte Anfall belasteter Wässer<br />

v.a. aus Sicht der Tensidfracht selbst für größere Kläranlagen ein Problem darstellen<br />

kann. Ggfs. ist daher an eine Verteilung auf mehrere Anlagen oder Zwischenspeicherung<br />

zu denken – entsprechende Becken sind in vielen Kläranlagen<br />

Standard.<br />

Den genannten Nachteilen stehen jedoch auch wesentliche Vorteile gegenüber. So<br />

verfügen Waschverfahren potentiell über eine relativ hohe stoffliche Universalität,<br />

da sie prinzipiell zur Dekontamination fester, flüssiger und gasförmiger<br />

Kontaminationen geeignet sind. Hinzu kommt, dass sie von erdigen Verunreinigungen<br />

und Schweiß reinigen und eine Desinfektion praktisch erübrigen (wird<br />

entsprechend selten durchgeführt). Gewisse Reinigungserfolge sind auch bei organischen<br />

Hochsiedern u.Ä. bekannt. Allerdings sind Waschverfahren im Grenzbereich<br />

wasserunlöslicher Mittel- und Hochsieder, wie die Ergebnisse dieser Arbeit<br />

zeigen, auch nicht unproblematisch.<br />

Das Waschverfahren wurde infolge seiner großen Verbreitung als eines der im<br />

Rahmen der Laborversuche vergleichend zu betrachtenden grundlegenden<br />

Dekontaminationsverfahren ausgewählt.<br />

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!