Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission
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6.2.5 Dekontaminationsverfahren im Labormaßstab<br />
In Auswertung der Literatur wurden von den in Abschnitt 5.1-5.3 dargestellten thermischen<br />
Verfahren bzw. Verfahrensvarianten 3 bzw. 4 Grundverfahren der Dekontamination<br />
(vgl. 6.3) abstrahiert und in Versuchsapparaturen umgesetzt.<br />
Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Verfahren (Laborverfahren):<br />
– Waschverfahren bzw. Waschen,<br />
– Trockenschrank/trocken-Verfahren,<br />
– Trockenschrank/feucht-Verfahren sowie<br />
– Vakuumverfahren.<br />
Die Versuchsanordnungen wurden so gestaltet, dass alle interessierenden Einflussparameter<br />
über einen sinnvollen Größenordnungsbereich variiert werden konnten.<br />
Mit dem Laborwaschverfahren wurde die effektivste Verfahrensvariante aus der<br />
Praxis, die Maschinenwäsche, nachgestellt. Dazu diente ein 500 ml-Dreihalskolben<br />
mit Rührer, Thermometer und Rückflusskühler, der wahlweise mittels<br />
Wasserbad oder IR-Lampe beheizt werden konnte. Als Waschmittel wurde in der<br />
Regel das Wasch- und Reinigungsmittelkonzentrat Labosol S entsprechend<br />
Herstellerempfehlung in 1 %-iger Menge eingesetzt.<br />
Im Allgemeinen wurde ein Waschwasser-zu-Proben-Verhältnis von 4 Rundproben<br />
à 5 cm Durchmesser mit zusammen 21 cm 2 auf 250 ml Wasser verwendet, das sich<br />
aus der Zugrundelegung eines CSA-Anzuges mit einer Materialoberfläche von etwa<br />
1,6 m 2 auf 50 l Waschwasser (Waschmaschinentrommelfüllung) ergab.<br />
Die beiden Grundvarianten des Trockenschrankverfahrens (trocken bzw. feucht)<br />
bildeten das Modell für eine Vielzahl unterschiedlichster Verfahren und Anwendungen<br />
aus der Praxis (Heißluftverfahren, Hamburger Verfahren u.Ä., prinzipiell<br />
auch Dampfanwendungen). Die verfahrensmäßige Umsetzung als Labormethode erfolgte<br />
mit Hilfe eines (Vakuum-)Trockenschrankes, dem temperierte und definiert<br />
befeuchtete Spülluft zugeführt werden konnte.<br />
Zur Einstellung von für technische Anwendungen sinnvollen Luftwechselraten (Bettwechsel)<br />
wurden innerhalb des Innenraumes des Trockenschrankes vier 1 l-Erlenmeyerkolben<br />
(Enghals) installiert, in denen die Proben im von unten zugeführten<br />
Luftstrom hingen.<br />
Die Befeuchtung der zugeführten Luft (bei 80 °C: 60 bzw. 100 % rel. Feuchte, bei<br />
100 °C: ungesättigter Dampf definierter Feuchte) erfolgte über ein Verdampfungsgefäß<br />
(Glasflasche auf Heizplatte), dem mittels Mikrozahnradpumpe ein gut reproduzierbarer<br />
Wasserstrom zugeführt wurde. Zum Ausgleich von Feuchte und Tem-<br />
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