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Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

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wehr dar. Dabei werden nach einer Vorreinigung mittels Hochdruckreiniger oder<br />

-dampfstrahler die geöffneten, auf Bügeln hängenden Chemikalienschutzanzüge<br />

einer ca. 3-stündigen Behandlung mit feuchter Warmluft (Erzeugung mittels<br />

eines Hochdruckdampfstrahlgerätes, Austrittstemperatur ca. 70 °C) in einer elektrisch<br />

beheizten Kammer unterworfen. Die kondensierte Feuchte wird aufgefangen.<br />

Infolge hoher Wärmeverluste des Systems werden bei der genannten Anlage<br />

jedoch in bzw. auf den Anzügen keine Temperaturen über 55 °C erreicht.<br />

Ein ähnliches System wird seit kurzem auch von der Betriebsfeuerwehr der Ciba-<br />

Geigy AG in Basel eingesetzt (Nachbau unter Abwandlung). Die erreichbaren<br />

bzw. praktizierten Arbeitstemperaturen sind nicht exakt bekannt. In Anlehnung<br />

an die Hamburger Verfahrenslösung kommen auch hier Hochdruckdampfreiniger<br />

zum Einsatz (vgl. M. Brossi).<br />

Beide technische Umsetzungen sind portabel bzw. ausdrücklich für den Vor-Ort-<br />

Einsatz konzipiert. Dabei werden in unterschiedlichem Maße auch Grundsätze<br />

der Verschleppungsvermeidung beachtet (Hilfe bei der Vorreinigung und Ablegen<br />

durch abgestuft geschützte Kräfte, Auffangen kontaminierter Wässer, Schwarz-<br />

Weiss-Bereichstrennung). Bei der BF der Ciba wird darüber hinaus Wert auf diverse<br />

Entgiftungs- bzw. Neutralisationsmittel gelegt, die z.T. auch über die Hochdruckgeräte<br />

zum Einsatz gelangen sollen (Zumischung durch Ansaugung). Dies<br />

erscheint nur mit Blick auf den vorhandenen chemischen Sachverstand, Aufgaben<br />

im Bereich der Gebäude- und Anlagendekontamination, aber auch eines komplexeren<br />

Dekontaminationsanspruches gerechtfertigt.<br />

Die Vor- und Nachteile der Anwendung von Heißluft unterscheiden sich deutlich<br />

von denen der Waschverfahren. Ein Abwasserproblem im eigentlichen Sinne liegt<br />

nicht vor (außer natürlich aus einer möglichen Grobreinigung mittels Wasser).<br />

Die im Falle der Nutzung feuchter Heißluft durch Kondensation des Abgases anfallenden<br />

Wässer sind mengenmäßig sehr gering und ohne Tensidfracht. Das im<br />

Falle der Verwendung trockener Heißluft bzw. nach Feuchtekondensation verbleibende<br />

Abgas ist leicht adsorptiv zu reinigen.<br />

Die Desinfektion ist ebenfalls relativ einfach durchführbar (Begasung mit gas- bzw.<br />

dampfförmigen Desinfektionsmitteln, vgl. 5.4).<br />

Als über die Gasphase wirkendes Verfahrensprinzip ist allerdings eine Reinigungswirkung<br />

gegenüber erdigen Substanzen sowie Stäuben, Pulvern, anorganischen<br />

Säuren und Basen sowie auch Hochsiedern nicht gegeben. Hier kommt das Verfahren<br />

nicht ohne entsprechende Vorstufen aus.<br />

Die in dieser Arbeit genutzten Verfahrensvarianten werden nachfolgend als<br />

Trockenschrank/feucht- bzw. Trockenschrank/trocken-Verfahren bezeichnet (mit<br />

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