Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission
Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission
Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ggf. auch innere) Feinreinigung als zusätzliche Verfahrensstufe konzipiert werden.<br />
Die Maschinenwäsche wäre dabei sicher die gründlichste, aber auch teuerste Ausführungsvariante.<br />
Eine mögliche Alternative – insbesondere auch unter den Bedingungen<br />
des V-Fall-bezogenen Einsatzes – bildet die Intensivierung der Grobreinigung.<br />
Im erweiterten Sinn umfasst die Reinigung im Übrigen die Entfernung aller äußerlich<br />
und innerlich vorliegenden Oberflächenverschmutzungen, also auch die Entfernung<br />
von Schweiß, organischen Schmieren und Hochsiedern u.Ä..<br />
Als weitere Verfahrensstufe eines ganzheitlichen Dekontaminationsverfahrens ist<br />
die Desinfektion zu nennen. Sie bereitet im Rahmen eines zu entwickelnden Verfahrens<br />
nur geringe Probleme. Andererseits kann bei gründlicher innerer Feinreinigung<br />
in der Regel auf eine separate Desinfektion der CSA verzichtet werden.<br />
Der Zeitbedarf für diese Verfahrensstufe dürfte bei 80 °C 15 Minuten kaum überschreiten.<br />
Hinzu kommt, dass parallel immer auch die Dekontamination abliefe.<br />
Prinzipiell sinkt die zur Keimabtötung erforderliche Zeit mit steigender Temperatur.<br />
Alternativ kann die Einwirkkonzentration entsprechend niedriger gehalten werden,<br />
was die CSA-Materialien schont.<br />
Im Falle von Waschverfahren könnte die Desinfektion durch Zusatz von Desinfektionsmitteln<br />
zur Waschflotte erfolgen (bei geöffnetem Anzug). Das Risiko möglicher<br />
Reaktionen mit Kontaminant-Molekülen innerhalb der Materialien erscheint<br />
gering. Alternativ bietet sich ein zusätzlicher Waschgang unter Zusatz des Desinfektionsmittels<br />
bei geöffnetem Anzug an – entweder zwischen erstem und zweitem<br />
Waschgang bzw. bei einstufiger Wäsche im Rahmen des ersten Spülwassers.<br />
Um unnötige Spülgänge zu vermeiden, sollte das Desinfektionsmittel leicht flüchtig<br />
sein (Restentfernung in der Trocknung). Die Desinfektion könnte jedoch auch<br />
ganz in die Trocknungsstufe verlegt werden (Begasung).<br />
Die Begasung ist im Übrigen die für Gasphasendekontaminationsverfahren zu<br />
empfehlende Desinfektionsmethode (gleiche Anlage). Die hierzu eingesetzten Desinfektionsmittel<br />
wären zweckmäßig Gase oder niedrigsiedende Flüssigkeiten (z. B.<br />
Ethylenoxid, Formaldehyd, Glyoxal, Glutaral oder gar Ozon). Für die Zeit der Desinfektionsmitteleinwirkung<br />
wäre ohne Luftwechsel zu arbeiten. Dies hätte auf<br />
Grund einer verminderten Triebkraft prinzipiell eine gewisse Verlangsamung der<br />
Dekontamination zur Folge – natürlich insbesondere in der Anfangsphase. Aus diesem<br />
Grund und zur Einschränkung von Reaktionsmöglichkeiten mit den Kontaminant-Molekülen<br />
empfiehlt sich ein Desinfektionsmittelzusatz erst nach etwa der Hälfte<br />
der zur Verfügung stehenden Dekontaminationszeit. So bliebe auch noch ausreichend<br />
Zeit zur Entfernung des/der Desinfektionsmittel, was zwingend geboten ist.<br />
45