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Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

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Vorwort<br />

Im Rahmen der Entwicklung eines Dekontaminationsverfahrens für Chemikalienschutzbekleidung<br />

wurden der Stand der Literatur und Praxis hinsichtlich möglicher<br />

Verfahren, ihrer theoretischen Grundlagen sowie praktischer Erfahrungen aufgearbeitet.<br />

Im Ergebnis wurde das Prinzip der thermischen Desorption als für die Dekontamination<br />

bei Belastungen mit Industriechemikalien geeignetstes Verfahrensprinzip<br />

abgeleitet, dessen physikalisch-chemische Grundlagen (Permeation) herausgearbeitet<br />

sowie Konsequenzen für die Kontamination und Dekontamination von<br />

Chemikalienschutzbekleidung gezogen.<br />

Um mögliche Wirkungsunterschiede aufzudecken sowie den Einfluss der Prozessparameter<br />

zu wichten, wurden von den in Frage kommenden thermischen Verfahren<br />

vier repräsentative Verfahren bzw. Verfahrensvarianten experimentell untersucht.<br />

Dabei ergab sich eine weitgehende Vergleichbarkeit der Verfahren und<br />

bestätigte sich die erwartete Dominanz des Temperaturfaktors.<br />

Im Zusammenhang mit der Erarbeitung eines Verfahrensvorschlages erfolgte darüber<br />

hinaus eine kritische Diskussion der spezifischen Belastungs-, Anlagen-,<br />

Abprodukt- und Kostenseitigen Vor- und Nachteile der verschiedenen Verfahren.<br />

Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurde ein Gesamtverfahrenskonzept zur Dekontamination<br />

von Chemikalienschutzkleidung bei Belastung mit Industriechemikalien<br />

entwickelt, das den speziellen Anforderungen an ein mobiles Verfahren<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Verwendung im V-Fall-bezogenen Katastrophenschutz<br />

gerecht wird. Das vorgeschlagene Verfahren gestattet im Rahmen<br />

der diskutierten Grenzen eine gefahrlose Wiedernutzung kontaminierter Schutzkleidung<br />

ohne vorherige Prüfung auf Restbelastungen.<br />

Als Verfahren wird eine Dekontamination mit trockener Heißluft bei 80 °C – im Bedarfsfall<br />

jedoch auch bis 100 °C – empfohlen. Im Zeitrahmen von zwei Stunden ist dabei<br />

neben der Dekontamination auch eine Grobreinigung vor dem Ablegen, der Feinreinigung,<br />

Trocknung, Sicht- und Druckprüfung sowie ggf. Desinfektion möglich.<br />

Prinzipielle stoffliche Eignungsgrenzen des genutzten Hauptdekontaminationsprinzips<br />

sind durch eine variable Gestaltung der Grob- und Feinreinigungsstufe auszugleichen.<br />

Darüber hinaus werden austauschbare Schutzhandschuhe und -stiefel empfohlen.<br />

In Erweiterung ist festzustellen, dass das vorgeschlagene Verfahrenskonzept prinzipiell<br />

auch zur Dekontamination anderer Schutzausrüstung und Geräte sowie zur<br />

Dekontamination bei Belastung mit chemischen und biologischen Kampfstoffen<br />

sowie radioaktiven Stoffen geeignet ist.<br />

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