Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission
Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission
Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bei der G05-Beladung schloss sich nach 30-minütiger Gasphasenbeladung bei<br />
20 °C eine Nachlagerung der Proben bei 20 °C in geschlossenen 22 ml-Vials mit<br />
Teflonkappen auf die gewünschte Gesamteinwirkzeit von 2 Stunden an. Über den<br />
sich aufbauenden Eigendampfdruck kam es hier im Unterschied zu den G20- und<br />
G50-Beladungen zu einer gewissen Kontamination auch der Innenseite.<br />
Tabelle 2 enthält die sich ergebenden Ausgangsbeladungen bzw. -belastungen. Die<br />
Zusammenhänge erschließen sich allerdings besser in der graphischen Aufbereitung<br />
(vgl. Anhang 1, Bild 2-6 sowie 7/8).<br />
Die Beladungen zeigen, dass, wie nach der Theorie zu erwarten ist, selbst kürzeste<br />
Kontakte mit der flüssigen Phase infolge der höheren an der Materialoberfläche anliegenden<br />
Konzentration eine sehr viel stärkere Kontamination bewirken als Kontakte<br />
über die Gasphase (bei gleicher Chemikalie und Temperatur, vgl. Kap. 3). In<br />
vergleichbarer Weise wirkte sich die Erhöhung der Temperatur der Kontaminanten<br />
aus (vgl. Kontaminationen über die Gasphase). Neben der Erhöhung der wirksamen<br />
Konzentration infolge Dampfdruckerhöhung bzw. Partialdampfdruckerhöhung wirken<br />
hier allerdings parallel auch die Beschleunigung der Transportprozesse und<br />
die Aufweitung und Beweglichkeitserhöhung der Matrix (vgl. Kap. 3). Die sich<br />
einstellenden Ausgangsbeladungsverhältnisse und ihre Folgen für die Lage der<br />
Dekontaminationskurven und Restbelastungen werden bei Betrachtung von Bild<br />
2, Anhang 1 deutlich (beispielhaft für Viton-Butyl/Xylol/Vakuum/80 °C).<br />
Von den genutzten Beladungsarten bzw. -höhen entspricht die 30-minütige Gasphasenbeladung<br />
bei 20 °C mit ergänzender Nachlagerung auf 2 h in geschlossenen<br />
22 ml-Vials (G05) am ehesten möglichen Belastungshöhen im Katastrophen- oder<br />
Feuerwehreinsatz. Die Beladungshöhe ist allerdings immer noch hoch angesetzt,<br />
da weder eine 30-minütige Einwirkung, noch die Einwirkung einer gesättigten<br />
Atmosphäre bzw. Einwirkung auf die gesamte Schutzanzugoberfläche zu erwarten<br />
ist. Insofern schließen die G05-Beladungen bezogen auf den Einsatzfall auch<br />
geringere Kontakte mit flüssiger Phase ein (worst case-Annahme). Andererseits<br />
sind in Ausnahmefällen (Kontakt mit organischen Flüssigkeiten, erhöhte Medientemperaturen)<br />
auch sehr viel höhere Kontaminationen denkbar, so dass die übrigen<br />
untersuchten Beladungen durchaus Sinn machen.<br />
52