Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission
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4 Wiederherstellbarkeit der Ausgangseigenschaften<br />
4.1 Alterung und einsatzbedingte Schädigung<br />
Die mechanischen Gebrauchseigenschaften sowie die chemischen Schutzeigenschaften<br />
von Schutzkleidungsmaterialien ändern sich über den potentiellen Nutzungszeitraum<br />
auch unabhängig von ihrer Nutzung. Ursache ist die sogenannte<br />
Alterung. Der Begriff beinhaltet einen ganzen Komplex an Prozessen, die prinzipiell<br />
nicht vermeidbar, jedoch durch Einhaltung der empfohlenen Lagerbedingungen<br />
begrenzbar sind. Infolge der Unvermeidbarkeit von Alterungsprozessen<br />
liegt die empfohlene Grenznutzungsdauer für Chemikalienschutzanzüge aus Elastomermaterialien<br />
bei 8-10 Jahren.<br />
Da die Alterung ein schleichender Prozess ist, sind erst stärkere Eigenschaftsminderungen<br />
äußerlich erkennbar. Zu nennen sind hier insbesondere Materialversprödung<br />
und -verhärtung sowie Haarrissbildung. Das Ausbleichen weist dagegen nur<br />
bedingt auf eine Eigenschaftsminderung hin, da die Stabilität von Farbstoffen und<br />
Polymeren sehr unterschiedlich ist.<br />
Haupteinflüsse bei der Alterung sind energiereiche Strahlung, Hitze bzw. Kälte,<br />
mechanische Belastungen (Knicken, Dehnen) sowie die Einwirkung reaktiver Substanzen<br />
der Atmosphäre – sowohl allein als auch gemeinsam. Als Strahlung reicht<br />
dabei bereits Licht – insbesondere direktes Sonnenlicht – aus. Reaktionspartner<br />
unter Lagerbedingungen ist insbesondere das unterschwellig stets vorhandene<br />
Ozon. Infolge ihrer Mitführung auf Einsatzfahrzeugen können CSA darüber hinaus<br />
auch ohne Nutzung weiteren Einwirkungen ausgesetzt sein.<br />
Die genannten chemischen und physikalischen Umgebungseinflüsse führen zu<br />
einem allmählichen Abbau bzw. Degradation der Polymermoleküle. Das Aufbrechen<br />
von Vernetzungen und der Kettenabbau ist mit einer entsprechenden schleichenden<br />
Eigenschaftsminderung verbunden. Einen weiteren Beitrag leistet der<br />
allmähliche Weichmacherverlust infolge Abdunstung.<br />
Bei unsachgemäßer Lagerung können Schäden sehr viel schneller eintreten. So<br />
sind Fälle von erheblicher Materialversprödung in kurzer Zeit (etwa ein Jahr) bei<br />
Lagerung in schlecht belüfteten Räumen in Gegenwart starker Elektromotoren,<br />
Transformatoren u.Ä. (Ozon-Bildung) bekannt. Von besonderer Bedeutung sind<br />
auch das Knicken der Materialien und ggfs. die ständige Zugbelastung der Nähte<br />
bei hängender Lagerung.<br />
Die Wirkung einsatzbedingter Belastungen (Bindungsbruch infolge Reaktion der<br />
einwirkenden Chemikalien oder gar durch die mit einer Quellung verbundenen<br />
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