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Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

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5.1 Verfahren in kondensierter Phase<br />

5.1.1 Waschverfahren<br />

Waschverfahren besitzen im zivilen und militärischen Bereich die größte Verbreitung.<br />

Dies ist auch nicht verwunderlich, da Reinigung und Desinfektion parallel<br />

zur eigentlichen Dekontamination erreicht werden. Ihre Anwendung erscheint<br />

auch fast zwangsläufig, wenn man die Verbreitung von „Wasser und Seife“ bzw.<br />

die allgemeinen menschlichen Erfahrungen hiermit betrachtet. Bei den Feuerwehren<br />

spielen sicher auch die anlagenseitigen Voraussetzungen aus der Reinigung<br />

sonstiger Schutzbekleidung sowie Ausrüstung und Technik eine große Rolle.<br />

Das komplexe Anforderungsprofil der ABC-Abwehr (Entaktivierung/Entstrahlung,<br />

Entseuchung/Entkeimung, Zerstörung/Entfernung chemischer Kampfstoffe)<br />

führte in der Vergangenheit zu einer Favorisierung von Waschverfahren. Im<br />

militärischen Bereich (Entgiftung) weit verbreitet ist insbesondere die Bürstenwäsche<br />

und das Duschen in Kombination mit dem Einsatz von Dekontaminationslösungen<br />

bzw. -schäumen (v.a. Hypochlorit-haltige wässrige Lösungen, wie<br />

Chlorbleichlauge/Natriumhypochlorit-Lösungen oder Calciumhypochlorit- bzw.<br />

Chlorkalk-Lösungen; meist in Verbindung mit Tensiden, Verdickungsmitteln und<br />

anderen Hilfsstoffen). Bei den Feuerwehren ist die Beckenwäsche am verbreitetsten.<br />

Einen verfahrensmäßigen Sprung stellt die bei einigen Werkfeuerwehren und<br />

größeren Berufsfeuerwehren sowie der DMT praktizierte Maschinenwäsche<br />

dar. Die Durchführung der Wäsche erfolgt auf der Grundlage von Empfehlungen<br />

der Schutzanzughersteller. Die Temperaturen liegen in der Regel bei 50-55<br />

°C. Die Wahl des Waschmittels spielt nach allgemeiner Erfahrung, wie auch bei<br />

der Beckenwäsche, eine untergeordnete Rolle. Handelsübliche Industriewaschmittel<br />

sind gut geeignet. Zum Teil wird allerdings je nach Art und Grad der Verschmutzung<br />

auch ein milderes oder stärkeres Waschmittel eingesetzt oder eine<br />

spezielle Vorreinigung durchgeführt. So ist bei örtlichen Belastungen mit organischen<br />

Hochsiedern, Fetten u.Ä. eine Vorreinigung mit Flüssigwaschmitteln,<br />

Kaltreinigern (möglichst Lösungsmittel-frei) oder gar Lösungsmitteln zweckmäßig.<br />

Eine weitgehend fleckenfreie äußere Wiederherstellung ist ohne Einsatz<br />

von Waschmitteln mit optischen Aufhellern (meist Perborate, z.T. auch Chlor<br />

abspaltende Mittel) u.Ä. nicht möglich. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese<br />

die Anzugmaterialien auf längere Sicht schädigen.<br />

Etwas tiefgründiger mit der Thematik der Waschmittelabstimmung auf das Reinigungsproblem<br />

hat sich eine Arbeitsgruppe der DMT befasst. Auf der Basis von<br />

Empfehlungen eines namhaften Waschmittelherstellers sowie Schutzanzuganbieters<br />

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