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Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

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Um eine Dekontamination dennoch in vertretbaren Zeiträumen zu erreichen, ist<br />

es daher erforderlich, über weitere Einflussfaktoren die Dekontaminationsgeschwindigkeit<br />

zu erhöhen. Als wesentlichster Einflussfaktor bietet sich hierbei<br />

die Temperatur an. Erhöhungen der Temperatur beschleunigen entsprechend Gleichung<br />

7 die Permeationsprozesse überproportional (exponentiell). Sie wirken<br />

dabei sowohl direkt (höhere Beweglichkeit der Solvent-Moleküle) als auch indirekt<br />

(Vergrößerung der Hohlräume und ihrer Bildungsgeschwindigkeit). Darüber<br />

hinaus wirken sie nicht nur auf den Lösungs- und Diffusionsschritt, sondern auch<br />

auf die vor- und nachgelagerten Prozesse der An- und Abdiffusion von der Polymeroberfläche.<br />

Einer Temperaturerhöhung sind jedoch Grenzen gesetzt. Insbesondere<br />

sind Stabilitätsprobleme der Anzugmaterialien zu beachten.<br />

Neben der Temperatur ist sicher der Zeitfaktor der wesentlichste Einflussfaktor.<br />

Die Dekontaminationszeit ist jedoch nicht beliebig ausweitbar. Neben ökonomischen<br />

Aspekten und der Tatsache, dass jede thermische Beaufschlagung die Alterung<br />

des CSA-Materials forciert, sind v. a. nutzerseitig Grenzen gesetzt.<br />

Weitere Einflussfaktoren sind je nach Dekontaminationsverfahren der Spülluftstrom<br />

(Bett-Wechselrate), die Waschwassermenge bzw. die Höhe des Vakuums<br />

sowie der Zusatz von Feuchte und Tensiden. Die ersten drei Faktoren zielen alle<br />

auf eine Maximierung des Konzentrationsgradienten. Der Spielraum ist jedoch<br />

bei der Dekontamination aus den eingangs dargestellten Gründen sehr begrenzt.<br />

Für den Faktor Feuchte bei Gasphasenverfahren sind Effekte durch eine beschleunigte<br />

Materialaufheizung infolge höherer Wärmekapazität feuchter Spülluft,<br />

möglicher hydrolytischer Effekte (=> Entgiftung) sowie auch auf die Ablösung<br />

von Kontaminant-Molekülen von der Materialoberfläche denkbar. Der<br />

Einfluss wurde daher untersucht.<br />

Detergentien spielen nur bei Waschverfahren und in der Grobreinigung eine Rolle.<br />

Sie verbessern die Benetzung der CSA-Materialoberfläche und können prinzipiell<br />

die Ablösung von Kontaminant-Molekülen von der Polymeroberfläche positiv<br />

beeinflussen. Darüber hinaus vermitteln sie die Löslichkeit in der wässrigen<br />

Phase, was insbesondere bei schlecht wasserlöslichen bzw. wasserunlöslichen<br />

Chemikalien von Bedeutung sein kann.<br />

Welches Gewicht den genannten Faktoren zukommt und wo die zeitlichen, konzentrationsmäßigen<br />

und stofflichen Grenzen der Dekontaminationsverfahren liegen,<br />

wurde für wesentliche Chemikalien, CSA-Materialien sowie Verfahrensdurchführungen<br />

mit der vorliegenden Arbeit geklärt.<br />

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