13.01.2013 Aufrufe

Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

enormen Spannungen) und auch der Dekontamination (hohe Temperaturen, mechanische<br />

Belastungen, Desinfektionsmitteleinwirkung, oberflächennahe Weichmacherauswaschung,<br />

Verwendung optischer Aufheller oder von Lösungsmitteln<br />

zur Fleckentfernung) ist prinzipiell gleich.<br />

Je nach Permeationsfähigkeit der einwirkenden Chemikalie im Polymeren sowie<br />

ihrer Reaktivität, Einwirkkonzentration und Temperatur, aber auch möglicher weiterer<br />

Reaktionspartner, wie Luftsauerstoff oder Luftfeuchte, kann die Degradation<br />

mehr oder weniger rasch bzw. stark sein und in die Tiefe fortschreiten. Vorschäden<br />

fördern die Permeation und den Angriff späterer Belastung.<br />

Die Übergänge zwischen alterungsbedingten und einsatzbedingten Materialschädigungen<br />

sind fließend. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal bildet sicher die<br />

relative Plötzlichkeit der Eigenschaftsänderungen bei einsatzbedingter Degradation.<br />

Sie hat ihre Ursache in den in der Regel viel höheren einsatzbedingten<br />

Einwirkkonzentrationen sowie der möglichen hohen Reaktivität einwirkender<br />

Chemikalien. Daneben sind ausgehend von Restbelastungen infolge unvollständiger<br />

Dekontamination auch schleichende Effekte durch die eingelagerten Chemikalien<br />

möglich.<br />

Entsprechende Materialveränderungen können dabei unterschiedlichste Erscheinungsformen<br />

annehmen. Sie reichen von einer äußerlich nicht feststellbaren beginnenden<br />

Degradation über sicht- und fühlbare Versprödungen und Verhärtungen<br />

(vgl. Alterung) bis zu Extremformen, wie Schichtenauf- bzw. -ablösung, Blasenbildung<br />

und Absprengungen, aber auch Quellungen und Erweichungen.<br />

Am Häufigsten und von ihrer Beurteilung her am einfachsten sind sicher Versprödungen<br />

sowie Schichtenauf- bzw. -ablösung/Blasenbildung. Die Beurteilungsprobleme<br />

beginnen allerdings bereits bei der Blasenbildung. Bilden sich die<br />

Blasen ohne sichtbare äußere Schäden zurück, ist die Entscheidung über die Wiederverwendung<br />

des Anzuges schwierig. Auf die auch durch Weichmacherverluste<br />

mögliche Versprödung wurde bereits verwiesen.<br />

Vollständig reversible Quellungen und Erweichungen werden hingegen meist als<br />

wenig relevant für die Wiederbenutzbarkeit angesehen. Sind sie jedoch sehr stark,<br />

sollte man an eine Aussonderung denken. Das Polymer könnte bei dieser „Überdehnung“<br />

Schaden genommen haben (insbesondere Bruch von Vernetzungen).<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!