Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission
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Temperatur ab. Die Diffusivität und damit Beweglichkeit im Polymeren nimmt<br />
dagegen mit steigender Temperatur zu, da die benötigte Aktivierungsenergie<br />
immer besser bereitgestellt wird. Um eine rasche und möglichst vollständige<br />
Dekontamination zu erreichen, ist folglich eine möglichst hohe Temperatur<br />
anzustreben. Entsprechend bewirken erhöhte Temperaturen einwirkender Chemikalien<br />
unter Kontaminationsbedingungen jedoch auch eine beschleunigte<br />
Anzugkontamination bzw. Chemikaliendurchtritt in das Anzuginnere. Kontakte<br />
mit heißen Medien sind daher möglichst auszuschließen.<br />
Ein wichtiges, eingangs genanntes, jedoch noch nicht erläutertes Phänomen im<br />
Zusammenhang mit der Permeation sind darüber hinaus Quellungen. Darunter<br />
sind zunächst ganz allgemein Volumen- bzw. Materialstärkevergrößerungen<br />
infolge aufgenommenen Lösungsmittels zu verstehen. Sie schreiten dabei von<br />
außen beginnend nach innen fort und sind prinzipiell reversibel. Trotzdem kann<br />
es insbesondere bei Substanzen mit Weichmachercharakter, d.h. hohem Siedepunkt<br />
bzw. geringem Dampfdruck sowie guter Löslichkeit im Material, Probleme<br />
mit der vollständigen bzw. effektiven Entfernung geben.<br />
Quellungen sind jedoch nicht nur aus Sicht der Dekontaminierbarkeit bedeutsam.<br />
Infolge Strukturaufweitung führen sie prinzipiell auch zu einer Erhöhung<br />
der Permeationsrate und Senkung der Durchbruchszeit, d.h. zu verschlechterten<br />
Schutzeigenschaften. Eine stärkere Veränderung der Permeationseigenschaften<br />
ist dabei allerdings erst nach Quellung auch in der Tiefe des Materials zu erwarten.<br />
Wird eine Quellung bereits wärend der Tragezeit festgestellt, ist dies daher<br />
nicht gleichbedeutend mit einer Aufhebung der Schutzeigenschaften. Allerdings<br />
ist es als Alarmsignal zu werten, da rein äußerlich nicht erkennbar ist, bis in welche<br />
Tiefe die Quellung vorangeschritten ist. An dieser Stelle sei auch ausdrücklich<br />
angemerkt, dass eine Vielzahl von Stoffen trotz Lösung im Material und<br />
Durchbruch zu keiner Quellung führen. In der Regel kommt es jedoch zumindest<br />
zu einer Erweichung des Materials.<br />
Eine besondere Situation entsteht bei einem Wiedereinsatz von CSA mit noch<br />
bestehender (Rest)quellung gegen einen anderen Schadstoff. Zwar kann der<br />
noch im Material befindliche Kontaminant prinzipiell zu einer verminderten<br />
Neukontamination führen. Dazu muss er jedoch die Lösungseigenschaften des<br />
CSA-Materials für den angreifenden Stoff stärker negativ beeinflussen. Viel<br />
wahrscheinlicher ist jedoch eine Nichtbeeinflussung und insbesondere Förderung,<br />
da über die Strukturaufweitung bereits ein begünstigender Faktor vorliegt.<br />
Lösungsvermittlung und Erleichterung der Diffusion infolge von Restbelastungen<br />
– auch ohne Quellung – sind daher für die Wiederverwendung von Schutzanzugmaterialien<br />
bedeutsam. Zur Wiederherstellung der vollen Schutzeigenschaften<br />
ist deshalb eine möglichst vollständige Dekontamination anzustreben.<br />
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