Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission
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Da sich im Rahmen der Untersuchungen trockene Heißluft gegenüber feuchter<br />
Heißluft (100 % rel. Luftfeuchte) als weitgehend gleichwertig erwies, gilt die<br />
Empfehlung im Sinne der Minimierung der Anlagenkosten trockener Heißluft.<br />
Darüber hinaus ist auch das Vakuumverfahren empfehlenswert. Es zeigte in den<br />
Versuchen aufgrund der zusätzlich wirkenden Siedepunktserniedrigung sogar<br />
regelmäßig die beste Dekontaminationsleistung. Hinsichtlich des eingesetzten<br />
Vakuums bestehen auch noch Reserven, wobei jedoch Vakuen unter 100 mbar<br />
infolge erhöhter Weichmacherverluste und Verfahrensaufwendungen nicht empfohlen<br />
werden.<br />
Das Verfahren verdient auch insofern in Betracht gezogen zu werden, als hier die<br />
Schutzkleidungstrocknung erheblich weniger Probleme bereiten sollte. Allerdings<br />
dürften die Anlagenkosten höher liegen. Ersparnissen bei der Gestaltung<br />
der Heizkammer stehen Mehraufwendungen infolge erforderlicher Vakuumerzeugung<br />
und Schadgasadsorption gegenüber.<br />
Einschränkend ist auch anzumerken, dass das Vakuumverfahren nur für Proben<br />
aus Elastomermaterialien untersucht wurde. Ungeprüft sind die Auswirkungen<br />
auf Nähte sowie Schutzanzüge aus sogenannten Laminaten - insbesondere mit<br />
eingearbeiteten Fließen (Lufteinschlüsse). Die Problematik sollte jedoch mit Hilfe<br />
eines angepassten Druckregimes beherrschbar sein.<br />
Die über die Gasphase wirkenden Dekontaminationsverfahren sind im Übrigen<br />
zur Erzielung einer ausreichenden sensorischen Qualität (Schweiß, Geruch), Vermeidung<br />
von Krankheitsübertragungen sowie zum Ausgleich einer gegenüber<br />
Waschverfahren geminderten stofflichen Universalität (Feststoffe, wässrige<br />
Lösungen anorganischer Stoffe u.a.) durch außen und im Innern der Schutzkleidung<br />
ansetzende Reinigungsstufen zu ergänzen. Insofern ist eine verstärkte<br />
Grobreinigung vor dem Ablegen des Anzuges sowie eine intensive äußere und<br />
innere Feinreinigung vor der Gasphasendekontaminationsstufe vorzusehen. Für<br />
Belastungen mit öligen oder fettigen Substanzen wären lösungsmittelfreie Kaltreiniger<br />
vorzusehen.<br />
Neben einer zeitlichen (und kapazitiven) Ausdehnung der Reinigungsstufen sind<br />
alle Möglichkeiten zur Intensivierung in Betacht zu ziehen. Neben dem Einsatz<br />
von Hochdruckreinigern (Vorsicht im Nahtbereich! Abstand halten!) zur äußeren<br />
Grobreinigung sowie einer intensiven Bürstenwäsche unter Einsatz tensidhaltiger<br />
Wässer und gleichzeitigem Duschen (äußere Feinreinigung) sowie innerer Feinreinigung<br />
durch Handwäsche bei umgestülptem Anzug ist aufgrund des einfacheren<br />
Handlings und geringeren Arbeitskräftebedarfes insbesondere auch eine kurze,<br />
einstufige Maschinenwäsche in Erwägung zu ziehen.<br />
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