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Leseprobe - Delius Klasing

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1971 Lotus 72<br />

Früher Tod und<br />

ein langes Leben<br />

___ 1971 geht Lotus zunächst mit den Startnummern<br />

2 und 3 in die Saison, erst ab dem Monaco-<br />

GP, dem dritten Lauf der Saison, trägt der Lotus von<br />

Emerson Fittipaldi die Startnummer 1. Grund dafür<br />

ist das Fehlen des Weltmeisters, Lotus-Pilot Jochen<br />

Rindt, der den Titel nach seinem, durch Bruch einer<br />

der hohl gedrehten Bremswellen verursachten, Unfalltod<br />

in Monza 1970 posthum verliehen<br />

bekommt.<br />

Rindts Renngerät, der seit Járama<br />

1970 eingesetzte Lotus 72, erweist sich<br />

als derart gelungene Konstruktion, dass<br />

er, mit einigen von B bis F durchbuch -<br />

stabierten Modifikationen, bis 1975 im<br />

Einsatz bleibt. Noch 1974 ist das Auto für Siege gut.<br />

Unterm Strich gehen 20 Siege, die Fahrertitel 1970<br />

(Rindt) und 1972 (Fittipaldi) sowie drei gewonnene<br />

Konstrukteursweltmeisterschaften (1970 bis 1973)<br />

auf das Konto dieses filigranen Einbaums – dem<br />

besten Auto der frühen 1970er-Jahre.<br />

114<br />

Parallel probiert Lotus auch andere Wagen, wie<br />

beispielsweise den 1971 bei einigen Formel-1-Läufen<br />

eingesetzten 56B oder den 1974 zwischenzeitig<br />

auftauchenden Lotus 76, der eiligst wieder durch<br />

den bewährten 72 ersetzt wird. Das Konzept des<br />

von einer Pratt & Whitney-Gasturbine an allen vier<br />

Rädern angetriebenen 56B kann sich jedoch – wie<br />

überhaupt der Allradantrieb<br />

in der Formel 1<br />

– nicht durchsetzen.<br />

Gegen den Turbinenantrieb<br />

sprechen Motorbauraum<br />

und das<br />

schlechte Ansprechverhalten.<br />

Mehr als Rang acht beim Monza-GP 1971<br />

und Platz zwei, bei einem nicht zur WM zählenden<br />

Lauf in Hockenheim, springen nicht heraus.<br />

Gestalterisches Vorbild für den 56B ist der Lotus<br />

72, dessen Karosserie sich, für jedermann offensichtlich,<br />

der Aerodynamik unterordnet: klare Keil-<br />

Der Lotus 72 ist seiner<br />

Zeit voraus und genießt<br />

somit ein langes Leben<br />

Mit der Saison 1972 wechselt<br />

der Sponsor. Die Farbgebung<br />

wechselt von Rot-<br />

Weiß-Gold (Gold Leaf) auf<br />

das bis einschließlich<br />

1986 (mit Ausnahme der<br />

Jahre 1979–81) für Lotus<br />

typische Schwarz-Gold<br />

(John Player Special).<br />

Emerson Fittipaldi geht<br />

hier auf die Strecke von<br />

Monza.<br />

Was war sonst<br />

Marko/van Lennep setzen<br />

mit ihrem Porsche 917 beim<br />

24-Stunden-Rennen in<br />

Le Mans mit 5335,313 km<br />

(Durchschnittsgeschwindigkeit:<br />

222,3 km/h) eine<br />

Bestmarke, die erst 2010<br />

(Audi R15, 5410 km, Bernhard/Rockenfeller/Dumas)<br />

fällt. Beide Wagen absolvierten<br />

397 Runden, heute<br />

ist die Strecke bedingt<br />

durch die Schikanen auf<br />

der Hunaudières-Geraden<br />

indes länger<br />

Emerson Fittipaldis Lotus<br />

72 verfügt anfangs noch<br />

über einen unmittelbar<br />

über der Hinterachse<br />

angebrachten<br />

Heckspoiler.

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