Leseprobe - Delius Klasing

1913 Peugeot
Bis heute aktuell
___ Der bereits 1912 beim Grand Prix in Dieppe siegreiche
Peugeot L76 setzt in Indianapolis seine Siegesserie
fort. Der seinerzeit avantgardistische Vierzylinder
verfügt über 7598 cm 3 Hubraum und zählt
damit in jenen Tagen zum kleineren Kaliber. Dennoch
spielt der Wagen bei den Anwärtern auf den
Gesamtsieg mit. Zur besseren Ausbeute sind die
Brennräume des Motors kugelförmig und werden
mittels vier Ventilen be- und entlüftet. Dazu kommen
zwei oben liegende Nockenwellen.
Gefördert werden die dementsprechend leichteren
Wettbewerbsfahrzeuge durch das Reglement.
Für den 1913 vor den Toren von Amiens ausgetragenen,
jetzt 917 Kilometer langen Grand Prix beschreibt
der ACF neue Spielregeln. Demnach dürfen
die Wagen nicht leichter als 800 oder schwerer
als 1100 Kilo sein. Ein Maximalverbrauch ist mit
20 Liter auf 100 Kilometer festgeschrieben.
Am Start stehen Fahrzeuge von Delage, Excelsior,
Itala, Mathis, Schneider, Sunbeam, Opel und Peu-
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geot. Peugeot bringt hier einen jetzt 115 PS starken
(bei 2200 U/min) Vierzylinder mit 5655 cm 3 Hubraum.
Auch findet erstmals eine Trockensumpfschmierung
Verwendung, die bei gleichzeitig besserer
Kühlung die Motorschmierung auch bei Kurvenfahrten
sowie starken Verzögerungen garantiert.
Mit diesem 168 km/h schnellen Rennwagen erzielen
die Werksfahrer Boillot und Goux einen Doppelsieg.
Beachtlich ist der Fortschritt bezüglich der Literleistung
der GP-Rennwagen: Während sich der
1907 siegreiche Fiat 130 HP noch mit acht PS pro
Liter Hubraum begnügt, leistet der Peugeot bereits
knapp 20,5 PS pro Liter. ___
Wegen der neuen
Verbrauchsformel für den
Grand Prix des ACF wird der
Hubraum des Peugeot-
Vierzylinders um zwei Liter
verringert. GP-Sieger Boillot
kommt mit 17 der maximal
erlaubten 20 Liter Kraftstoff
pro 100 Kilometer aus.