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Leseprobe - Delius Klasing

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1905 Richard-Brasier<br />

Siege für das<br />

Kleeblatt aus Paris<br />

___ Das sechste und letzte Rennen zum, vom Initiator<br />

schlicht »Coupe International« genannten<br />

Gordon-Bennett-Cup, startet wieder in Frankreich.<br />

Nach einem Gastspiel in Deutschland – dank des<br />

Mercedes-Siegs anno 1903 – holt der 1904 siegreiche<br />

Richard-Brasier den Cup wieder nach Frankreich.<br />

Am Start sind Wagen und<br />

Fahrer aus Frankreich, Italien,<br />

Deutschland, Österreich, Großbritannien<br />

und den USA. Vor<br />

rund 80 000 Zuschauern passiert<br />

am 5. Juli 1905 um sechs<br />

Uhr morgens der erste von ihnen die Startlinie in<br />

Clermont-Ferrand. Vor allen Teilnehmern liegen 550<br />

Kilometer, Pannen, Reifenschäden und das in den<br />

Augen brennende Staubbindemittel Pulveranto.<br />

Nach sieben Stunden, zwei Minuten und 42 Sekunden<br />

ist der Erste im Ziel – belohnt mit 100 000 Francs<br />

Prämie. Wie bereits im Vorjahr gewinnt auch 1905<br />

ein Richard-Brasier. Am Volant der Franzose Léon<br />

Théry mit seinem Mechaniker Muller. Wegen seiner<br />

ausgeglichenen, präzisen, aber dennoch schnellen<br />

Fahrweise erhält er den Spitznamen »Chronomètre<br />

30<br />

Der Gordon-Bennett-Cup<br />

bringt die klassischen<br />

Nationalfarben hervor<br />

Théry«. Der Wagen hat einen Vierzylinder-Motor<br />

und Dreiganggetriebe. Bei 160 Millimeter Bohrung<br />

und 140 Millimeter Hub pro Zylinder ergibt das einen<br />

Hubraum von 11 259 cm3 mit 96 PS.<br />

Die Marke Richard-Brasier geht auf Georges Richard<br />

und Henri Charles Brasier zurück. Richard<br />

beginnt 1897 mit einer Benz-<br />

Lizenzfertigung und dem unter<br />

seinen Namen verkauften<br />

Vivinus. 1902 stößt der bisherige<br />

Mors-Teilhaber zu Richard.<br />

Ab 1905 übernimmt<br />

Brasier die in Paris ansässige Firma (Richard gründet<br />

die heute zu Iveco gehörende Marke Unic) und<br />

fertigt bis 1930 hervorragende Automobile, ehe die<br />

Marke mit dem vierblättrigen Kleeblatt im Emblem<br />

von der Bildfläche verschwindet.<br />

1906 wird der Gordon-Bennett-Cup zum, vom ACF<br />

ausgeschriebenen, Grand Prix. Austragungsort ist<br />

Le Mans. Startberechtigt bleiben – wie beim Gordon-Bennett-Cup<br />

– drei Fahrzeuge pro Nation, ihre<br />

Herkunft für die Zuschauer leicht durch die spezifische<br />

Farbgebung erkennbar. ___<br />

Beim Richard-Brasier<br />

müssen drei Gänge ausreichen,<br />

um das Drehmoment<br />

des bei 1200 U/min<br />

96 PS starken 11,3-Liter-<br />

Vierzylinders über die<br />

550 Kilometer lange<br />

Distanz zu bringen.<br />

Was war sonst<br />

Der Chadwick Six ist das<br />

erste Automobil mit einem<br />

Kompressor. Zielgruppe des<br />

zwischen 6000 und 8000<br />

US-Dollar teuren, 75 PS<br />

starken und 100 km/h<br />

schnellen Sechszylinders<br />

sind Herrenfahrer, die gern<br />

selbst ins Volant greifen<br />

und auf den Chauffeur<br />

verzichten wollen<br />

Léon Théry und sein Beifahrer<br />

werden durch Ledervorhänge<br />

von Fahrtwind<br />

und aufspritzendem<br />

Straßenschmutz geschützt.<br />

Théry wird zum<br />

erfolgreichsten aller Gordon-Bennett-Starter.

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