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Weiß-blau in<br />
neuen Farben<br />
___ In den Tourenwagenkategorien der Gruppe 1<br />
und 2 gibt zwischenzeitig der sechszylindrige Ford<br />
Capri den Ton an, bis in München mit dem 3.0 CSL<br />
ein eigens für den Sporteinsatz vorgesehenes Homologationsmodell<br />
auf Basis des großen Coupés<br />
entsteht. Dabei verrät das »L« in der Modellbezeichnung<br />
die Vorgehensweise der Münchener: Leichtbau<br />
steht auf dem Programm. Auf Basis des 3.0 CS<br />
entsteht der CSL. Mit 180 PS und Gemischaufbereitung<br />
mittels Vergasers mit Sechszylinder-Reihenmotor<br />
ist er eine über 200 Kilogramm leichtere Variante,<br />
deren Eigner gut auf Dämmmaterial und<br />
Luxusaccessoires verzichten sowie Plexiglasscheiben<br />
in Kauf nehmen und Türen und Hauben aus Aluminium<br />
goutieren. Der Eintrittspreis für das Basismodell<br />
beträgt stolze 30 000 Mark. Die Homologationshürde<br />
für die Gruppe 2 beträgt 1000 Fahrzeuge<br />
und wird erst Ende 1972 nach Gründung der BMW<br />
Motorsport GmbH und dem 200 PS starken CSL mit<br />
Benzineinspritzung genommen.<br />
Für Aufsehen sorgt die Sportversion, deren Optik<br />
von einem auffälligen Frontspoiler, Luftleitkanten<br />
auf den verbreiterten vorderen Kotflügeln sowie<br />
(ab dem 1974 rennenden 3.5 CSL) einem bügelförmigen<br />
Dachspoiler und Flügelwerk auf dem<br />
Kofferdeckel beherrscht wird. Nicht zuletzt dank<br />
dieser strömungstechnisch optimierten Insignien<br />
entwickelt sich das Dreiliter-Coupé zum erfolgreichsten<br />
Tourenwagen der 1970er-Jahre. Hinterm Steuer<br />
der eindrucksvollen Renner sitzen Piloten wie Hans-<br />
Joachim Stuck, Niki Lauda, Ronnie Peterson, Dieter<br />
Quester oder Harald Ertl. Und auf der Habenseite<br />
stehen zwischen 1973 und 1979 nicht weniger als<br />
sechs Tourenwagen-EM-Titel. Dazu kommen die<br />
imageträchtigen Einsätze in der amerikanischen<br />
BMW 3.0 CSL/3.5 CSL<br />
1973<br />
IMSA-Serie. Um jenseits des großen Teichs Verwechslungen<br />
a la »british motor works« zu vermeiden,<br />
prangt in den Staaten auf den pausbäckigen<br />
Sechszylinder-Coupés von Stuck, Redman und Konsorten<br />
der Schriftzug »Bavarian Motors Works«.<br />
Derartiger Erklärungsbedarf besteht auf heimischem<br />
Boden im Rahmen der DRM indes nicht.<br />
Der 1973 von Alpina vorbereitete, in der DRM-Division<br />
1 zum Einsatz kommende 3.0 CSL mobilisiert<br />
360 PS (7500 U/min) aus 3331 cm3 Hubraum. Damit<br />
beschleunigt das Coupé in 4,8 Sekunden auf<br />
Tempo 100, in 15,7 Sekunden auf 200 und insgesamt<br />
auf 275 km/h. Dafür berechnet der Rennstall<br />
aus dem Allgäu 140 000<br />
Mark. Zwei Jahre später<br />
werden für den nun mit<br />
Vierventilkopf versehenen<br />
3.5 CSL bis zu 440 PS protokolliert.<br />
Der Preis steigt<br />
auf 150 000 Mark. Der kleine<br />
2002, wie ihn beispielsweise die GS-Mannschaft<br />
in der Division 2 einsetzt, kostet lediglich die Hälfte<br />
und ist auch für Siege gut. Ab 1977 löst der BMW<br />
320 den 2002 ab, und in die Fußstapfen des CSL<br />
tritt der BMW 635.<br />
Der wohl bekannteste 3.0 CSL startet 1975 auf<br />
Initiative des Kunstkaufmanns und Rennfahrers Hervé<br />
Poulain in Le Mans. Seine papageienbunte Lackierung<br />
stammt vom US-Künstler Alexander Calder<br />
und stellt den Auftakt für eine bis heute aufsehenerregende<br />
Kollektion Münchener Unikate dar –<br />
die BMW Art Cars. Der stärkste 3.0 CSL mobilisiert<br />
bis zu 950 PS (3210 cm3 Straßen tabu<br />
). Mit renntauglichen 750<br />
PS kommt er auf Tempo 341 – beispielsweise in Le<br />
Mans oder der Marken-WM 1976. ___<br />
Der Heckflügel ist eine<br />
Schau und ist auf deutschen<br />
Der CSL fühlt sich auf der<br />
Nürburgring-Nordschleife<br />
(oben) ebenso wohl wie<br />
in Le Mans (Mitte) oder<br />
auf den Kursen in Nord -<br />
amerika. Am Steuer sitzen<br />
nicht selten auch nam -<br />
hafte Formel-1-Piloten.<br />
Bei einer Vielzahl der<br />
Rennen zur DRM treten die<br />
große und kleine Division<br />
gemeinsam an. Porsche 911,<br />
Ford Capri RS und der CSL<br />
zusammen mit Ford Escort<br />
und BMW 2002.<br />
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