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Leseprobe - Delius Klasing

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1901 Mercedes<br />

Mit kühlem Kopf<br />

___ Der bei Gottlieb Daimler angestellte Konstrukteur<br />

Wilhelm Maybach verwirklicht mit dem erstmals<br />

auf die Bezeichnung Mercedes hörenden Modell<br />

von 1901 ein für den Automobilbau als Vorbild<br />

dienendes Fahrzeug. Einbauort für den Motor ist<br />

vorn auf dem Pressstahlrahmen-Chassis. Motivator<br />

für die wegweisende Montage des Vierzylinders<br />

in der Front ist Konsul Emil Jellinek, der seine Bestellung<br />

von mehreren Fahrzeugen an diese Bedingung<br />

knüpft. Die Konstrukteure Daimler und Maybach<br />

machen sich umgehend an die Arbeit. Jellineks<br />

Tochter Mercedes ist denn auch der neue<br />

Name der Modelle aus der Cannstädter Werkstatt<br />

zu verdanken. Innovativ ist der vor dem Motor<br />

montierte wabenförmige Wasserkühler mit 8070<br />

Luftröhrchen, neun Liter Wasserinhalt und einer Flügelumlaufpumpe.<br />

Damit erhält die bis heute gebräuchliche<br />

Optik mit einem dem Fahrtwind entgegengestreckten<br />

Kühler Einzug. Ein Fortschritt, der<br />

26<br />

dem Automobil – sowohl für die Straßennutzung<br />

als auch für den Renneinsatz – zugute kommt.<br />

Dahinter arbeitet der bei 1000 Touren 35 Pferdestärken<br />

leistende Reihenmotor mit 5973 cm 3 Hubraum.<br />

Sein Gewicht kann durch die Verwendung<br />

von Aluminium und Magnesium auf 238 Kilogramm<br />

reduziert werden. Die seitlich angebrachten Ventile<br />

werden über zwei oben liegende Nockenwellen<br />

gesteuert. Die Kraftübertragung erfolgt über eine<br />

Federbandkupplung und Vierganggetriebe an die<br />

kettengetriebene Hinterachse. Verzögert wird mittels<br />

ebenfalls auf die Hinterräder wirkenden Bremstrommeln.<br />

Insgesamt 27-mal taucht der Name Mercedes<br />

während der »Woche von Nizza« in den Siegerlisten<br />

auf. Und obwohl seine Höchstgeschwindigkeit bei<br />

heute wenig spektakulären 86,5 km/h liegt, steigt<br />

die Durchschnittsgeschwindigkeit beim La Turbie-<br />

Bergrennen sprunghaft von 31,1 auf 51,4 km/h. ___<br />

Automobile im Allgemeinen<br />

und Rennwagen im Speziellen<br />

üben bereits eine große<br />

Anziehungskraft aus. Die<br />

Vorder- und Hinterräder des<br />

Mercedes sind mittlerweile<br />

gleich groß.<br />

Was war sonst<br />

In Preußen werden die ersten<br />

Regeln für den Kraftverkehr<br />

verabschiedet. Sie werden<br />

alsbald zum Vorbild für<br />

weitere Gesetzgebungen<br />

Bei der »Woche von Nizza«<br />

im März 1901 gewinnt der<br />

35 PS starke Mercedes<br />

sowohl das 393 Kilometer<br />

lange Straßenrennen als<br />

auch das Bergrennen.<br />

Lediglich in der Disziplin<br />

des »Fliegenden Kilometers«<br />

muss sich Mercedes<br />

einem Dampfmobil geschlagen<br />

geben.

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