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1988 Lancia Delta Integrale<br />
Champion mit<br />
Ecken und Kanten<br />
___ Als Lancia 1979 fünf Jahre nach dem ebenfalls<br />
von Giurgetto Giurgaro gestalteten Volkswagen Golf<br />
seine Antwort mit dem Lancia Delta vorstellt, macht<br />
man sich in der Turiner Firmenzentrale noch keine<br />
Vorstellung von seinem sportlichen Potenzial. Auf<br />
den Rallyepisten neigt sich die erfolgreiche Karriere<br />
des Stratos ihrem Ende entgegen, und der Rallye<br />
037 steht noch lange nicht in den Startlöchern.<br />
Im Mittelpunkt des sportlichen Geschehens liegen<br />
Sportwagenrennen. Als Sportgerät fungiert der<br />
ebenfalls 1979 debütierende Beta Montecarlo im<br />
Gruppe-5-Trimm, mit dem Lancia 1980 und 1981 die<br />
Marken-WM gewinnt.<br />
Das Rallyecomeback von Lancia datiert auf die<br />
Saison 1982 mit der zum Beta Montecarlo verwandten<br />
Gruppe-B-Flunder Rallye 037, die mit dem Gewinn<br />
des Rallye-Marken-WM-Titels an die Erfolgsserie<br />
des Stratos anknüpft. Als Nachfolger des 037<br />
driftet dann auch der Delta auf die Rallyepfade. Als<br />
Delta S4, ein wahrhaftes »Gruppe-B-Monster« mit<br />
480 PS dank Registeraufladung (Kompressor und<br />
Doppel-Turbolader), permanentem Allradantrieb<br />
146<br />
und Spaceframe-Rohrrahmen-Chassis sowie großzügiger<br />
Verarbeitung von Kohlefaser. Der S4 gewinnt<br />
1986 15 Rallyes, stellt den Höhepunkt der<br />
Leistungsentwicklung im Rallyesport dar, steht aber<br />
– nach dem tödlichen Unfall von Werksfahrer<br />
Henri Toivonen – für das Ende der Gruppe-B-Ära.<br />
Ab 1987 wird die Rallye-WM für Gruppe-A-Fahrzeuge<br />
ausgeschrieben. Der Lancia Delta HF 4WD ist zur<br />
Stelle und übernimmt die Krone. Ihm folgt der Integrale,<br />
der in den verschiedenen Evolutionsstufen<br />
bis 1992 in der WM das Maß der Dinge ist.<br />
Beim Integrale werden durch die für den Rallyeeinsatz<br />
optimierte, breitere Spur des Serienwagens<br />
ab Werk bauchige Kotflügelverbreiterungen notwendig.<br />
Beim Integrale erfährt der aufgeladene Zweiliter-Vierzylinder<br />
ab 1989 mit Einführung des Vierventilkopfs<br />
eine Kraftkur von 280 auf nun 295 PS. Beim<br />
1992 mit WM-Lorbeer ausgezeichneten Delta Integrale<br />
16V Evoluzione gibt die für den Motor verantwortliche<br />
Abarth-Truppe 300 Pferdestärken an – das<br />
Maximum für die Gruppe A. Ein Erfolgsgeheimnis ist<br />
der Allradantrieb mit seinen drei Differenzialen. ___<br />
Nach dem Ende der<br />
atemberaubenden<br />
Gruppe-B-Rallyemonster<br />
versteht es auch die<br />
seriennähere Gruppe A,<br />
eine glänzende Show<br />
zu liefern. Die Lancia<br />
Delta Integrale werden<br />
zu den Hauptdarstellern.<br />
An diesem Arbeitsplatz<br />
erarbeiten sich Juha<br />
Kankkunen und Miki<br />
Biasion jeweils zwei<br />
Rallye-WM-Titel.