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1984 McLaren-TAG-Porsche MP4/2<br />
Traumhafte<br />
Voraussetzungen<br />
__ In Sachen Turbo-Know-how gilt Porsche, wegen<br />
seiner in Rennsport und Serie gesammelten Erfahrungen,<br />
als erste Adresse. So auch für den arabischen<br />
Techniques d’Avant Garde-Eigner Mansour<br />
Ojjeh, der dem McLaren-Rennstall den Schritt in die<br />
Turbo-Ära mit kräftigen Geldspritzen finanziert. Im<br />
Lohnauftrag entwickeln die Ingenieure im Porsche-<br />
Denkzentrum Weissach ein<br />
neues Formel-1-Aggregat<br />
und verhelfen dem Sportwagenproduzentennebenbei<br />
– nach 20 Jahren Abstinenz<br />
– zum Formel-1-<br />
Comeback. Die Ingenieure<br />
dürfen dabei mit dem sprichwörtlich weißen Blatt<br />
Papier beginnen – eine Traumvoraussetzung. Die<br />
einzigen Bedingungen lauten: Der Motor muss für<br />
den Einsatz in einem Wing-Car geeignet sein und<br />
alle bisherigen F1-Triebwerke bezüglich Leistung<br />
und Verbrauch in den Schatten stellen.<br />
138<br />
Porsche erfüllt den Kundenauftrag<br />
vorbildlich mit<br />
zweimaligem Titel-Gewinn<br />
McLaren spielt in der ersten Liga der Formel 1.<br />
Üppige Sponsorengelder, erstklassige Fahrer und<br />
innovative Techniken – wie die aus der Raumfahrt<br />
in den Automobilsport gebrachte Kohlefaser – machen<br />
McLaren zum Aushängeschild. Und auch mit<br />
der Wahl des neuen Motorenpartners beweist das<br />
Team von Ron Dennis ein gutes Händchen. Unter<br />
der Bezeichnung PO1 entsteht<br />
ein 150 Kilo leichter 1,5-Liter-V6,<br />
dessen Zylinderbänke – als<br />
Zugeständnis an die Aerodynamik<br />
– in einem 60°-Winkel zu -<br />
einander stehen und der bei<br />
11 000 Touren und mit zweieinhalb<br />
bar Ladedruck 850 Pferdestärken mobilisiert.<br />
Am Ende werden es gut 900, im Qualifikationstraining<br />
gar über 1000 PS sein.<br />
Das Triebwerk läuft erstmals Ende 1983 im umgebauten<br />
MP4/1E, noch mit Anlaufschwierigkeiten.<br />
Doch pünktlich zur 1984er-Saison ist der McLaren<br />
Mit dem im Kunden auf -<br />
trag gefertigten V6-Turbo<br />
komplettiert Porsche<br />
seine Motorsporterfolge,<br />
zumal die Stuttgarter<br />
Marke mit dem 956/962<br />
auf Siege abonniert ist.<br />
Was war sonst<br />
In der Gruppe C regeln Ver -<br />
brauchsformeln das Leis -<br />
tungsniveau. Für 24 Stunden<br />
müssen 2210 Liter Kraft stoff,<br />
verteilt auf maximal<br />
25 Tankstopps reichen<br />
Niki Lauda (hier in<br />
Hockenheim) gewinnt 1984<br />
fünf Saisonläufe, sein Team -<br />
kollege Alain Prost hat<br />
sieben Siege. Als am Schluss<br />
zusammengezählt wird, hat<br />
der Österreicher die Nase um<br />
einen halben Zähler vorn und<br />
seinen dritten WM-Titel in<br />
der Tasche.