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Juan-Pablo Montoya<br />
gelingt, was Michael<br />
Andretti zuvor nicht<br />
gelang: Der Kolumbianer<br />
empfiehlt sich mit seinem<br />
CART-Titel und einer<br />
Reihe spektakulärer<br />
Manöver für den Sprung<br />
in die Formel 1 und<br />
beweist auch dort sein<br />
Können. Damit macht<br />
Montoya es seinem ebenfalls<br />
erfolgreichen<br />
Vorgänger im Team,<br />
Alessandro Zanardi<br />
(Foto), nach.<br />
Was war sonst<br />
1995 erhält die DTM einen<br />
internationalen Bruder, die<br />
ITC (International Touring<br />
Car Championship). 1996<br />
verschwindet damit das Kürzel<br />
DTM von der Bildfläche.<br />
Und da die Hightech-Rennwagen<br />
letztendlich zu teuer<br />
werden, ist mit Ende der<br />
Rennsaison auch Schluss für<br />
die Klasse-1-Boliden. Tourenwagenspitzensport<br />
wird<br />
fortan ausschließlich mit<br />
Zweiliter-Klasse-2-Wagen,<br />
sogenannten Supertourenwagen,<br />
ausgetragen<br />
Vorn in den USA<br />
___ Corkscrew-Corner, eine der berühmtesten Kurven<br />
der Welt. Einer langen Bergauf-Geraden auf der<br />
Piste von Laguna Seca folgt die steil bergab führende<br />
Links-Rechts-Links-Kombination. Der Einstieg in<br />
diese Passage ist vom Cockpit aus nicht einsehbar.<br />
Mit einem wagemutigen Überholmanöver, in der<br />
letzten Runde des letzten Saisonlaufs der seit 1979<br />
ausgetragenen US-amerikanischen IndyCar World<br />
Series, schiebt sich Alessandro Zanardi am bis dahin<br />
führenden Bryan Herta vorbei – außen! Und gewinnt<br />
das Rennen. Damit gelingt dem Italiener eines<br />
der größten Überholmanöver der Rennsportgeschichte.<br />
Reynard gehört zu den großen Chassisherstellern<br />
für das US-amerikanische Pendant der Formel 1.<br />
Die 1973 gegründete und auf<br />
den Namen von Adrian Reynard<br />
getaufte Rennwagen-<br />
Schmiede produziert bis zum<br />
Bankrott in 2001 erste Monoposti<br />
für verschiedene Serien<br />
(danach übernimmt der F1-Rennstall BAR die Gebäude<br />
und Zytek die Chassisfertigung). Aber auch<br />
die Formel 1 gehört zwischenzeitlich zum Reynard-<br />
Betätigungsfeld. 1996 vertraut die Hälfte des Starterfeldes<br />
der IndyCar Series auf Reynard-Chassis.<br />
Eine Reihe von vorgeschriebenen Gleichteilen<br />
kommt dem finanziellen Aufwand und der Chancen-<br />
Reynard 961-Honda Indy V8<br />
Das Team von Ganassi<br />
markiert jahrelang die<br />
Spitze des CART-Sports<br />
1996<br />
gleichheit entgegen. Die Motoren stammen Mitte<br />
der 1990er-Jahre von Ford, Toyota, Mercedes und<br />
eben Honda. Der Reynard 961-Honda gewinnt 1996<br />
acht der 16 ausgetragenen CART-Läufe. Insgesamt<br />
gewinnen die Reynard-Chassis von 1995 bis 2001<br />
siebenmal in Folge die Meisterschaft.<br />
1996 ist das Honda-Triebwerk elfmal erfolgreich.<br />
Der V8 verfügt über 2,65 Liter Hubraum und leistet<br />
zwischen 720 und 800 PS. Das Honda-Triebwerk,<br />
wie es im Ganassi-Reynard zum Einsatz kommt, gilt<br />
mit fast 900 Pferdestärken bis heute als Benchmark.<br />
Das Tankvolumen ist auf 132 Liter limitiert – zahlreiche<br />
Tankstopps, bei den bis zu 500 Meilen langen<br />
Rennen, sind somit vorprogrammiert. In Kombination<br />
mit einem Siebengang-Getriebe sind Boliden<br />
deutlich über 350 km/h<br />
schnell.<br />
In jenen Jahren erlebt die in<br />
den USA, Kanada, Brasilien und<br />
Australien antretende Rennserie<br />
ihre Blüte. Doch eine Auseinandersetzung<br />
um die Indy-Namensrechte zwischen<br />
CART (Championship Auto Racing Team) und dem<br />
Eigentümer des Indianapolis Speedway führen zur<br />
Spaltung zwischen der CART-Serie und der 1996<br />
neu geschaffenen IRL (Indy Racing League), deren<br />
einziges Juwel das mit IRL-Einbäumen ausgetragene<br />
500-Meilen-Rennen von Indianapolis ist. ___<br />
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