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Leseprobe - Delius Klasing

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Was war sonst<br />

Aus Verdruss wegen der<br />

Übermacht der Silberpfeile<br />

setzen Rennveranstalter,<br />

wie die des in Tripolis<br />

ausgetragenen Großen Preises<br />

von Libyen, auf die neue<br />

1,5-Liter-Voiturettes-Formel.<br />

Mercedes-Benz reagiert darauf<br />

und konstruiert in nur<br />

sechs Monaten klammheimlich<br />

ebenfalls einen 1,5-Li -<br />

ter-Rennwagen. Der W165<br />

mit aufgeladenem 1,5-Liter-<br />

Achtzylinder erzielt einen<br />

Doppelsieg.<br />

Bugatti gelingt ein letzter<br />

großer Sieg: Wimille/Veyron<br />

gewinnen mit einem Bugatti<br />

57C das 24-Stunden-<br />

Rennen in Le Mans. Bereits<br />

zwei Jahre zuvor hat der<br />

Sportwagen mit 3,2 Liter<br />

großem, aufgeladenem<br />

Achtzylinder am Ende des<br />

Tages die Nase vorn<br />

Die Alfetta erweist sich als<br />

grandioser Wurf mit bester<br />

DNA. Ihre Erbanlagen sind<br />

gut genug, noch 1950 und<br />

1951 Formel-1-WM-Titel einzufahren.<br />

___ Mit einem neuen Voiturette-Reglement für Rennwagen<br />

bis eineinhalb Liter Hubraum setzen die Regelmacher<br />

der Leistungsexplosion im GP-Sport<br />

Grenzen. Bei Alfa Romeo, Maserati und weiteren<br />

Herstellern entstehen rasch neue Rennwagen. In<br />

Portello hört der 1937 auf Anregung von Alfa-Rennleiter<br />

Ferrari noch in Modena entwickelte Monoposto<br />

auf die Bezeichnung Tipo 158 (1,5 Liter, acht<br />

Zylinder). »Alfetta« wird zum<br />

Spitznamen der »Vetturetta«.<br />

Anfangs starten die kleineren<br />

Monoposti im selben Feld mit<br />

den hubraumgrößeren Boliden.<br />

Die große Klasse geht zumeist<br />

an Silber, doch bei den modernen »Vetturette«<br />

dominiert Rot. Bald werden die italienischen<br />

Rennen und auch der Große Preis von Tripolis ausschließlich<br />

für die Eineinhalb-Liter-Formel ausgeschrieben.<br />

So entsteht bei Mercedes einzig für dieses<br />

Rennen der 1,5-Liter-W165 (Zweistufen-Kompressoraufladung,<br />

256 PS bei 8000 U/min, 718 kg),<br />

mit dem Lang und Caracciola dann die italienische<br />

Konkurrenz besiegen.<br />

Technisch interessant ist die Transaxle-Bauweise,<br />

mit dem Reihenachtzylinder in Front und der<br />

Einheit aus Vierganggetriebe und Differenzial an<br />

der Hinterachse. Damit ist eine der Fahrdynamik<br />

dienliche, ideale Achslastverteilung gewährleistet.<br />

Hinter dem, bis zur ersten tief greifenden Modifikation<br />

(1939), dreigeteilten Kühlergrill arbeiten 195<br />

Pferdestärken (bei 7200 U/min) und ein Kompressor.<br />

Zwei Nockenwellen steuern die sechzehn Ventile.<br />

Ein Ovalrohrrahmen bildet das Chassis und Halt<br />

für die rundum einzeln aufgehängten 18-Zoll-Räder.<br />

Touring steuert die Aluminiumkarosserie bei. Eben-<br />

Alfa Romeo Tipo 158 »Alfetta«<br />

Ein langes,<br />

erfolgreiches Leben<br />

Enzo Ferrari initiiert den<br />

1,5-Liter-Wagen, verlässt<br />

Alfa Romeo aber im Streit<br />

1939<br />

falls aus Gewichtsgründen ist der mit 170 Liter bemessene<br />

Kraftstoffvorrat auf zwei Behälter aufgeteilt.<br />

Insgesamt 620 Kilogramm bringt der 232 km/h<br />

schnelle Tipo 158 auf die Waage.<br />

1940 starten 22 1,5-Liter-Wagen in Tripolis. Vier<br />

davon kommen aus Portello. Alfa Romeo gewinnt<br />

und stellt den Rundenrekord des Vorjahres ein. Mittlerweile<br />

leisten die 1,5-Liter-Motoren zwischen 215<br />

bis 220 Pferdestärken (bei 7500<br />

U/min). Danach beginnt auch<br />

für die italienischen Motorsportler<br />

die Kriegspause, die die<br />

Werks-Alfa, gut versteckt, sicher<br />

überstehen. 1946 werden sie<br />

wieder hervorgeholt und für neue Renneinsätze vorbereitet.<br />

Und nicht zuletzt, weil die einst so stolzen<br />

Renner aus dem Nazi-Deutschland allesamt zerstört<br />

oder konfisziert, jedenfalls weit davon entfernt sind,<br />

erneut zu rennen, gehört dem kleinen Alfa bei Wiederaufnahme<br />

der Rennaktivitäten die Favoritenrolle.<br />

Fünf Jahre lang ist die bis zu Tempo 270 beschleunigende<br />

Alfetta quasi unschlagbar!<br />

Von den erneuten Modifikationen des Jahrgangs<br />

1947 profitiert in erster Linie der Motor. Er ist nun<br />

zweistufig aufgeladen und leistet 275 Pferdestärken<br />

(bei 8500 U/min). So setzt der Tipo 158 seine<br />

Erfolgsserie aus der Vorkriegszeit fort und erringt<br />

1947 und 1948 eine Reihe äußerst achtbarer Erfolge.<br />

1949 nimmt Alfa Romeo nicht an Rennen teil,<br />

kommt aber zu der ab 1950 als Formel-1-Weltmeisterschaft<br />

ausgeschriebenen Grand-Prix-Szene zurück.<br />

Und wie. Alle Rennen des Jahres gehen an Alfa<br />

Romeo und Nino Farina wird dank seines mittlerweile<br />

350 PS starken und 290 km/h schnellen Tipo<br />

158 zum ersten Formel-1-Weltmeister gekürt. ___<br />

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