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Leseprobe - Delius Klasing

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Statistiken Sportwagen-WM/Marken-WM<br />

Zwei Sitze und für lange Zeit<br />

___ Die Sportwagenszene kann zwar keinesfalls auf eine mit der Formel<br />

1 vergleichbare Konstanz zurückblicken, doch die zumeist über lange<br />

Distanzen führenden Rennen mit den offenen und geschlossenen<br />

Zweisitzern zählen bis heute zu den faszinierenderen Wettbewerben<br />

im Automobilsport. Rennen wie die Targa Florio, Mille Miglia, das 1000-<br />

Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring, die 24-Stunden von Le Mans,<br />

die Tourist Trophy und Langstreckenschlachten in Sebring und Daytona<br />

gehören von früh an zum Repertoire des Theaters, dessen Darsteller<br />

in Autos der Marken Alfa Romeo, Cobra, Ford, Ferrari, Jaguar, Porsche<br />

und Co sitzen.<br />

Ab 1953 werden die Resultate von ausgesuchten Rennen, wie der »Mille«,<br />

»Targa« oder »TT« zu einer Titelwertung addiert. Neben den mitunter<br />

großen Rundstreckenveranstaltungen und traditionsreichen Straßenrennen<br />

erweisen sich für die Sportwagenfahrer auch Starts bei Bergrennen<br />

als lukrativ und attraktiv. Der Titel ist bis 1968 in mehrere Klassen<br />

(über und unter zwei Liter Hubraum, jeweils für Sportwagen wie GT-<br />

Fahrzeuge) unterteilt. Einhergehend mit der Konzentration auf einen<br />

Markentitel wird die Sportwagenszene zu<br />

einem großen Spektakel. Eine goldene Ära.<br />

Dann kommt es zwischen Ford, Ferrari und<br />

Porsche zum beeindruckenden Wettrüsten,<br />

das im Erscheinen von Rennboliden wie<br />

den fast fünflitrigen Porsche 917 oder Ferrari<br />

512 gipfelt. Hersteller, die hier lediglich<br />

auf eine Hubraumsteigerung von zwei auf drei Liter setzen, haben<br />

das Nachsehen. Dazu gehört auch Alfa Romeo mit dem Tipo 33/3.<br />

In der Sportwagen-WM gebietet eine Hubraumbeschränkung der Leistungsexplosion<br />

Einhalt – das Wettrüsten geht lediglich in der nordamerikanischen<br />

CanAm-Serie weiter und führt bis zu über 1100 PS beim Porsche<br />

917 Spyder mit Bi-Turbo-Aufladung. Mit drei Liter Hubraum und<br />

gegenüber der Formel 1 identischen Motoren erleben die Sportwagen-<br />

Prototypen in den 1970er-Jahren eine Hochblüte, ehe ab 1976 eine Aufteilung<br />

in die Gruppen 5 und 6 erfolgt, und der WM-Titel zwar für Sport-<br />

206<br />

Die eleganten Sportwagen<br />

gehören zu den attraktivsten<br />

Rennfahrzeugen<br />

wagen vergeben wird, der Marken-WM-Titel aber in der Gruppe 5 ausgetragen<br />

wird. Diese Silhouette-Sportwagen dienen auch als Sportgeräte<br />

für die damals populäre Deutsche Rennsport-Meisterschaft (DRM).<br />

Ab 1982 bricht dann das Gruppe-C-Zeitalter an. Als Bühne für die Sportwagen-Flundern<br />

von Lancia, Porsche und anderen dient die Langstrecken-WM.<br />

Aber auch im Rahmen der jetzt internationalisierten IRDM<br />

und bei Einladungsrennen, wie beispielsweise auf dem Nürnberger Norisring,<br />

oder dem zwischen 1986 und 1989 veranstalteten »Supercup«<br />

und vor allem in Le Mans sind die zwischenzeitig in puncto Leistung gar<br />

der Formel 1 überlegenen Turbo-Geschosse zu bewundern. Um Leistung<br />

und Geschwindigkeit in den Griff zu bekommen, werden die Gruppe-C-<br />

Sportwagen einem Verbrauchsreglement unterworfen. In Le Mans wird<br />

die kilometerlange Hunaudiéres-Gerade mittels zweier Schikanen entschärft.<br />

Dennoch führt der Weg zu einer Serienangleichung. Ab 1994 bietet die<br />

von Jürgen Barth, Patrick Peter und Stéphane Ratel ins Leben gerufene<br />

BPR-Serie den GT-Sportwagen eine neue Heimat.<br />

Diese Serie erfreut sich wachsender Beliebtheit,<br />

sodass nach dem faszinierenden<br />

McLaren F1 auch Porsche, Mercedes-Benz, Nissan<br />

und Toyota für den Straßengebrauch homologierte<br />

GT1-Sportwagen auf die Räder stellen.<br />

In Wahrheit handelt es sich um reinrassige<br />

Rennfahrzeuge, die in der ab 1997 unter dem FIA-Siegel als Weltmeisterschaft<br />

firmierenden GT-Serie gegeneinander antreten. Unterteilt<br />

in verschiedene GT-Kategorien erfreut sich die GT-Szene bis heute bester<br />

Gesundheit. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans rennen die GTs<br />

(LM GT1 und seriennahe LM GT2) in Eintracht mit den vom Veranstalter<br />

ACO bevorzugten Le Mans-Prototypen, die – ebenfalls unterteilt in LMP1<br />

und LMP2 – auch bei der American (ALMS) und European Le Mans Series<br />

(ELMS) zum Einsatz kommen. Während der Audi R10 TDI zu den Vertretern<br />

der LMP1 gehört, engagiert sich Porsche mit dem Spyder in der<br />

hubraumschwächeren und leichtgewichtigeren LMP2-Klasse. ___

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